Page 8 - Maopai - Zügelte mit dem Flugzeug in die Provinz
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Bau des 2. Stockes


Seit zwei Wochen wird nun das Haus umgebaut. Da wir hier mindestens die Hälfte billiger als
in Angeles leben können, haben wir beschlossen den 2. Stock zu bauen. Derzeit ist alles
drunter und drüber, lärmig, dreckig und staubig. Der ganze Haushalt ist im Nachbarhaus
(Hütte) der Schwester untergebracht. Zum Essen haben wir weder Tisch noch Stühle. Als
einziger Lebensraum steht das kleine überfüllte Schlafzimmer zur Verfügung. Wenn’s dann
mal fertig ist und wir noch Satelliten-TV, Internetverbindung und Klimaanlage haben, wird es
ohne weiteres möglich sein hier leben zu können. Bei der herrschenden Hitze, weiss ich
manchmal schon um 09.00 Uhr nicht mehr wohin flüchten. Am schlimmsten ist es ab 18.00

Uhr. Als einziger Zufluchtsort bleibt mir das Schlafzimmer mit Ventilator übrig. Dort finde ich
ein wenig Ruhe, Zeit, viel Zeit um über vieles nachzudenken, wozu die meisten bei uns zu
Hause gar nicht kommen. Jeden Abend schaue ich amüsiert den kleinen Eidechsen an der
Decke und Wände des Zimmers zu, wie sie auf Nahrungssuche gehen. Minutenlang stehen sie
mit erhobenen Köpfchen bockstill. Haben sie eine Beute entdeckt, avancieren sie ruckartig vor
und … hopp, schon ist die Ameise oder die kleine Fliege gefressen. Sichtbar vergnügt
verzehren sie die Beute. Ich könnte stundenlang zuschauen. Manchmal sind es gleich mehrere,

grössere und kleinere, die sich die Jagdgründe streitig machen. Es kommt dabei zu
regelrichtigen Verfolgungsjagden die ganze Wand entlang bei denen der stärkere dem
Eindringling in den Schwanz beisst. Ab und zu mutet sich einer auch zuviel zu und stürzt von
der Decke ab, direkt auf mich. Ich weiss nicht, wer am meisten erschrocken ist, die Echse oder
ich!


Durch den Bau ist zusätzlich für Betrieb gesorgt. Das benötigte Material muss fortlaufend
gekauft werden, Zement, Nägel, Coco lumber, Steelbars, Sand, Hollowblocks etc. Sechs
Arbeiter arbeiten sechs Tage die Woche. Zahltag ist jeweils am Samstag. Danach wird oft noch
etwas getrunken, nicht selten eine Harasse „Red Horse“ (Bier), welche zwei Tageslöhne!
kostet.









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