Page 37 - Willy Blaser - Solo Khumbu, Wiedersehen nach 33 Jahren
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Mein Guide/Porter Ang Nigma Sherpa (24)
arbeitet für Matterhorn Treks & Expedition Ltd.
Zurück in Kathmandu
Eigentlich wollte ich dieses angeblich leichte Trekking nächstes Jahr zu meinen 65. Geburtstag
machen. Doch es gibt in Nepal keine leichten Trekkings. Es gibt nur deren schwierige und
weniger schwierige. Mit dem ursprünglichen Entscheid ohne Träger loszuziehen habe ich,
zugegeben, das Ganze etwas unterschätzt. Es gibt überraschend viele Leute die auf dem
Everest-BC Trekk alleine unterwegs sind. Es gibt überall Lodges, eben ein Tea-House Trekking.
Alleine unterwegs zu sein ist jedoch nicht jedermanns Sache. Dies ist nur etwas für physisch
und mental starke Typen. Das bin ich nicht. In Pangboche war ich wieder einmal nahe daran
das Trekking abzubrechen. Wenn es einem schlecht geht ist es von Vorteil einen
Trekkingpartner zu haben der einem Mut zuspricht. Ich schätze es daher sehr mit Fritz Rupp
unterwegs zu sein. Er ist einer der niemals von Aufgabe spricht. Mit ihm muss ich in solchen
Phasen dann auch zusammenreissen.
Es war ein schönes Trekking. Ich begreife nun auch weshalb so viele Leute das Khumbu Gebiet
besuchen wollen. Es ist vom Bergpanorama her gesehen, eines der schönsten Trekkings in
Nepal. Besonders gefallen haben mir die vielen schönen Mani-Mauern und kleinen Stupas. Es
gibt auch unzählige Hängebrücken. Im Gegensatz zu anderen Trekks sind diese jedoch alle mit
stabilen Drahtseilen gesichert. Angenehm überrascht war ich von der Sauberkeit unterwegs.
Trekker und Guides/Porter sind gut erzogen worden. Erstaunlicherweise hat man fast bis
hinauf zum Base Camp Händy- und auch Internetverbindung. Kein Problem auch mit dem
Aufladen von Batterien. In Tokhla wurde dazu Sonnenenergie benützt.
Sehr beeindruckt war ich vor allem vom Flugbetrieb in Lukla, wobei von der Dramatik her
gesehen, das Flugerlebnis von Suketar (Kangchenzunga) kaum zu übertreffen ist.