Page 9 - Willy Blaser - Auf Umwegen nach Kathmandu
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Die Stromunterbrüche sind heute zwischen 07.00 – 13.00 Uhr und von 16.00 Uhr – 21.00 Uhr

geplant. Bevor man erneut auf Erkundung geht, tut man gut daran vorher die Batterien vom
Händy, Digitalkamera und Laptop aufzuladen. Heute herrscht ein wunderschöner Sonnentag.

Endlich kann ich meine Garderobe, von Jeans und Jacke auf T-shirt und Shorts wechseln.
Bereits am ersten Tag ist mir das Verschwinden der Tigerbalsam-Verläufern aufgefallen. Die
gehören doch fast zum Strassenbild von Thamel. Der rotkräuselhaarige (Albino) Flötenver-

käufer, der mir schon vor 15 Jahren eine Flöte verkaufen wollte, versucht es noch immer. Eine
einschränkende Gesetzesänderung hat es seit dem nepalesischen Neujahrstag gegeben: der

Gebrauch von Plastiksäcken in Kathmandus Läden ist gesetzlich verboten.
Um 13.00 Uhr bin ich wieder zurück um die Batterien aufzuladen. Doch heute gar es gar keine

Stromausfälle. Tja, nicht einmal mehr auf die Stromunterbrüche kannst Du dich hier verlassen.
Übrigens, in Thailand ist das Songkran-Festival inzwischen zu Ende gegangen. Bilanz: 364 Tote

und 3'559 Verletzte! Welch ein blödsinniges Fest.

Das Wetter ist nach wie vor das Haupttagesgespräch unter berginteressierten Leuten. Die

Expeditionen am Everest (Südseite) haben durch den unerwartenden Schnee bereits einen
grossen Rückstand auf ihre Marschtabelle. Noch niemanden kam bisher weiter als Camp 1. Die

Schlagzeilen machte heute in der Hauptstadt aber die Meldung, wonach eine Griechische
Everest Expedition mit neun Teilnehmer von einer Agentur betrogen wurde. Sie hatten dem

Direktor für die Gebühren 120 Mil nepalesische Roupien (ca 11'400 CHF) bezahlt, wonach
diseser mit dem Geld und den Visas für Tibet verschwand.


Unerwartet bekomme ich am späteren Nachmittag noch ein wenig Stress. Die Redaktion des
Tages-Anzeigers muss für meinen Artikel in der kommenden Bergsteigerseite noch zusätzliche

Informationen haben. Zwei Stunden Arbeit sind dazu notwenig. Tja, noch immer soll es Kolle-
gen geben, die denken, dass ich einfach auf der faulen Haut liege und nichts mache. Die haben
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