Page 24 - Willy Blaser - Philippinen
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Aussichtspunkt am Paoay See - Paoay Lake View point















        Die Legende vom Paoay: Vor langer Zeit gab es in diesem einst trockenen Land, in dem sich
        heute der Paoay-See befindet, ein Dorf, dessen Bewohner freundlich, grosszügig und got-
        tesfürchtig waren. Wohlstand zeigte sich in ihren schönen Häusern, ihren teuren Kleidern
        und glitzernden Schmuckstücken. Als die Jahre vergingen, begann die Rivalität unter den

        Menschen, dass sie hart daran arbeiteten, materielle Dinge zu erwerben, mehr als die an-
        deren. Die Gottesanbetung wurde ver-gessen. Unter ihnen blieben Juan und seine Frau Maria
        einfache Leute und vergassen nie, Gott anzubeten. Eines Nachts wurde ihnen in einem Traum
        gesagt, dass das Dorf durch eine Flut zerstört wird, wenn sich die Menschen nicht refor-
        mieren. Sie erzählten ihren Nachbarn von ihrem Traum, aber sie lachten sie nur aus.  Eines
        Morgens hörte das Paar eine Stimme, die sagte: „Verlasse diesen Ort heute Nacht. Wenn du

        das Donnergrollen hörst, schau nicht zurück, sonst erleidest du das gleiche Schicksal wie
        diese Sünder.“ Als es dämmerte, machten sie sich mit ihren kleinen Habseligkeiten auf den
        Weg zum Hügel. Dann hörten sie den Donnerschlag und spürten, wie die Erde unter ihnen
        schwankte  und  zitterte.  Die  Dorfbewohner  wurden  aufgeweckt,  aber  ihre  Schreie  ver-
        stummten, als sie unter das tobende Wasser tauchten. Die Frau drehte sich instinktiv um, um
        das Dorf anzusehen. Sie wurde ohnmächtig und der Ehemann versuchte sie festzuhalten.
        Dieses Zerren gab ihm den Namen „Nangguyudan“. Sie verwandelten sich in Felsen, die noch
        heute in Bantay Pugaro zu sehen sind. Auf einem Felsen wuchs ein „Banga“-Baum, der wie
        ein offener Regenschirm in den Himmel ragt. Im Laufe der Jahre entstand an der Stelle, an

        der das Dorf versank, ein wunderschöner See, der heute der berühmte Paoay Lake ist. Wenn
        man heute in die Tiefe des Sees blicke, könne man die Schatten der Gebäude und Häuser des
        wohlhabenden  Dorfes  sehen.  Fischer  berichteten,  mit  Juwelen  geschmückte  Fische  zu
        fangen. Es wird angenommen, dass dies die frühen Bewohner des unglückseligen Dorfes wa-
        ren.


        Malacañang of the North
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