Page 8 - Willy Blaser - Philippinen
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Die Zweite Schlacht von Manila
Am 4. Februar 1899 brach in Manila ein bewaffneter Konflikt zwischen philippinischen
Revolutionskräften und amerikanischen Truppen aus, die die Stadt besetzten. Am sel-
ben Tag gab Präsident Aguinaldo eine Proklamation heraus, in der er befahl den Frie-
den und die freundschaftlichen Beziehungen mit den Amerikanern zu brechen und
diese als Feinde zu behandeln, innerhalb der Grenzen, die das Kriegsrecht der phi-
lippinischen Republik festlegt. Die Kämpfe eskalierten schnell zur zweiten Schlacht
von Manila, wobei die Streitkräfte der Philippinischen Republik aus der Stadt vertrie-
ben wurden.
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Schlacht von Manila
Amerikanische Truppen eroberten Caloocan am 10. Februar und bedrohten am 29.
März Malolos, der Regierungssitz wurde nach San Isidro verlegt. Am 31. März wurde
Malolos erobert, das durch Brände der sich zurückziehenden Streitkräfte der Philippi-
nischen Republik zerstört worden war. Emilio Aguinaldo und der Kern der revolutio-
nären Regierung waren inzwischen nach San Isidro umgezogen.
Um einer Verhaftung durch die Amerikaner zu entgehen, musste Aguinaldo in die
Berge fliehen (siehe mein vorheriges Kapitel über die Schlacht am Tirad-Pass). Als
Aguinaldo verhaftet wurde hatte sich der grösste Teil des organisierten philippini-
schen Widerstandis im Frühliing 1902 aufgelöst und US-Präsident Theodore Roosevelt
verkündete eine Generalamnestie an.
Der philippinisch-amerikanische Krieg dauerte drei Jahre und forderte den Tod von
über 4‘200 Amerikanern und 20.000 philippinischen Kombattanten. Bis zu 200.000
philippinische Zivilisten starben an Gewalt, Hungersnot und Krankheiten.
1907: Unterzeichnung des Jones Act
Im Jahr 1907 beriefen die Philippinen ihre erste gewählte Versammlung ein und im
Jahr 1916 versprach das Jones Act der Nation schliesslich die Unabhängigkeit.