Page 50 - Willy Blaser - CVReise
P. 50
Samstag, 26.2.
Da wir heute die Grenze nach Zentralafrika überqueren möchten, fahren wir früh weg. Die von
vielen Touristen angekündigte Militärkontrolle, bei welcher es eine grosse „Zerlegung“ gäbe
und dabei allfällig vorhandenes Armeematerial beschlagnahmt werde, ist bei unserer Ankunft
in Bondo nicht mehr im Einsatz. Schade um die Army-Jacke von Fritz. Nur schwer hatte er sich
von dieser getrennt. Gegen Mittag sind wir in Monga. Wir müssen den Uele-Fluss mit der
Fähre überqueren: Kostenpunkt 1 Zaire pro Wagen. Alois gerät in Panik, weil nicht alle drei
Fahrzeuge gleichzeitig den Fluss auf der Fähre überqueren können. Erst als die Fähre das 3.
dritte? Auto über den Fluss bringt, beruhigt er sich. In Ndu ist die Passkontrolle. Der Beamte
soll sich in Buta befinden um seinem Zahltag abzuholen. Den Ausreisestempel erhalten wir
trotzdem. Mehr Schwierigkeiten gibt es etwas weiter beim Zoll. Man weigert sich schlichtweg
die Carnets de Passage abzustempeln weil es Samstag ist und samstags am Zoll nicht
gearbeitet wird! Wir sollen am Montagmorgen wieder kommen oder pro Überstunde 2 ½
Zaire bezahlen! Fritz würde gerne das Doppelte bezahlen nur um hier wegzukommen. Wir
bleiben aber hart. Als wir den Zöllnern beweisen, dass wir auch an einem Samstag nach Zaire
eingereist sind, einigen wir uns auf drei Zaire für alle Wagen. Nun müssen wir nur noch mit der
Fähre über den Fluss und schon sind wir in der Republik Zentralafrika. Bei der Fähre befindet
sich kein Mensch. Die Helfer werden mit der Buschtrommel zusammengerufen. Langsam
trödeln die Leute ein. Der Wichtigste, der Mécanicien, fehlt aber. Nur er hat den Schlüssel und
kann den Fährenmotor in Gang bringen. Wir warten. Nach einer Stunde kommt die Meldung,
dass er besoffen sei! Was bleibt uns übrig bis Morgen zu warten. Die ganze "Juflerei" hat uns
nun nicht viel genützt. An einem Sonntag in Zentralafrika einreisen zu wollen, da wird sicher
nicht ohne Probleme vor sich gehen…
Überquerung des Uele-Flusses - Fluss Zaire: am anderen Ufer liegt Zentralafrika
Sonntag, 27.2.
Der Mécanicen ist wieder nüchtern. Es ist schon um sieben Uhr da. Nun wollen alle noch ein
Trinkgeld. Dem Mécanicien „hängen“ wir ein paar Stiefel an, die anderen können uns… Wir
sind in Zentralafrika! Der Zöllner in Banggassou ist noch nicht auf. Als er unsere Autos vor
seinem Haus stehen sieht, teilt er uns mit, dass am Sonntag nicht gearbeitet werde! Ja, ja,