Page 2 - Willy Blaser - Swiss Frey's Peak Base Camp Trekking
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Mit längeren Märschen um mein Fussgelenk an die Belastung zu gewöhnen, leichtem Jogging,
Velofahren und Treppensteigen im Fitness-Center von Willi in Angeles, bin ich fest
entschlossen diesmal mit einer besseren Kondition zum Trekking anzutreten. Doch dann
kommt die Hitze: 38 Grad Celsius. Je mehr ich trainiere, umso schwächer fühle ich mich
danach. Statt die Batterien aufzuladen, scheint es als ob es sie entladen würde. Ich muss

einen Monat pausieren. Die Wiederaufnahme des Trainings ist brutal. Nach kaum hundert
Metern Joggen bin ich schlapp. Der letzte Test vor meinen Umzug in die Provinz nach Eastern
Samar ist ein Desaster. Vom Friendship Gate (für Insider) komme ich gerade noch bis zum
Friedhof vis-a-vis vom Sunset Garden. Ich bin am Boden zerstört. Die einzige Genugtuung, ich
kann wenigstens zurück, andere bleiben für immer dort. Die nächsten Tage verspüre ich
zudem so starke Rückenschmerzen, dass ich kaum mehr laufen kann. Doch nur keine Panik. Bis
zum Trekkingsbeginn habe ich ja noch etwas Zeit. Das Training in Maydolong scheint auch

nicht unter dem besten Stern zu stehen. Zuerst stoppt mich eine Erkältung, dann verstauche
ich mir das Fussgelenk. Ausgerechnet an meinem 58. Geburtstag verspüre ich einen
stechenden Schmerz in der unteren Rückengegend. Ich muss in die Klinik nach Borongan.
Diagnose des Röntgologen: mild degenerative disc disease, Abnützung eines Lendenwirbels!
Tja, man wird leider nicht jünger. Was soll nur aus dem Trekking werden? Aber wir haben ja
noch ein wenig Zeit. Noch ist nicht alles verloren.


Seltsame Praktiken der indischen Botschaft in Manila


Als regelmässiger Besucher von Indien weiss ich, dass die Ausstellung des indischen Visa fünf
Arbeitstage in Anspruch nimmt und sechs Monate lang gültig ist. Um Zeit zu gewinnen
beantrage ich die Formulare für das Touristenvisum anfangs Juli in Manila. Ich übergebe das
Ganze meinem Reisebüro Mr. Ticket in Angeles. Auf der Botschaft heisst es, dass die Gültigkeit
des Visums nur drei Monate betrage, es daher bei einer geplanten Einreise am 9. Oktober zu

früh sei den Antrag zu stellen. Kein Problem, dann beantragen wir es halt Mitte Juli. So
geschehen. Der Antrag wird anstandslos angenommen, die 60 US $ einkassiert. Nach fünf
Arbeitstagen erhalte ich meinen Pass wieder zurück. Na also, war ja gar nicht so kompliziert.
Bei näherer Kontrolle traue ich meinen Augen nicht. Obwohl ich auf dem Antrag ganz klar
angegeben hatte am 9. Oktober in Indien einzureisen, ist die Gültigkeit des Visums auf zwei
Monate, bis zum 26. September, beschränkt! Es kann sich nur um einen Fehler handeln,

ansonsten dieses Visum ja gar keinen Sinn macht. Der Vertreter von Mr. Ticket ist am
folgenden Tag erneut auf der Botschaft um auf die Nutzlosigkeit dieses Visum hinzuweisen.
Die arrogante „Bürogummsle“ erklärt ihm jedoch: „Sorry, wir können nichts machen, es ist Ihr
Fehler, warum haben Sie das Visum so früh beantragt. Der nächste bitte!“ Zuerst sagen sie es
seit drei Monate gültig und plötzlich sind es nur noch zwei Monate? Was soll das?
Anscheinend wissen sie es selber nicht. Weshalb haben sie uns bei der 2. Abgabe nicht
entsprechend informiert? Aber die 60 $ kassieren, das können sie. Tja, da werde ich wohl
einen neuen Visumantrag in Bangkok stellen müssen und noch einmal bezahlen. Ich buche



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