Page 18 - Willy Blaser - Trekking zum Annapurna Base Camp
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Unverschämtheit. Ein Kilo Wäsche kostet in der Regel fünfzig Roupien. Eine weiteres Beispiel
das aufzeigt für wie dumm man die Trekker oft hält. Nach einem kleinen Wortgefecht drückt
ihm Janak eine Hunderternote in die Hand.
Der neue Tag beginnt, wie könnte es anders sein, wieder mit einem steilen Treppenaufstieg.
Gleich hinter der Lodge gedeihen riesige Büsche von Hanfpflanzen. Wohl für den
Eigenverbrauch ... Von einer Anhöhe sind auf der gegenüberliegenden Seite bereits die Dächer
von Jhinu Danda (1780 m) zu sehen. Es scheint ein Katzensprung zu sein. Die Häuser sind zum
berühren nahe. Doch auf diesem Trekking scheint alles trügerisch zu sein. Hätte ich jedoch die
Karte besser studiert, so würde ich wissen, dass es zunächst einige hundert Höhenmeter zum
Fluss Kimrong Khola hinunter und auf der anderen Seite natürlich wieder hoch geht. Der Weg
durch die unzähligen Hirsefelder ist herrlich. Janak und Fritz werden erneut von Blutegeln
befallen. Nach anderthalb Stunden sind wir angekommen. Die Lodges mit gepflegten Gärten
laden zu einem Halt ein. Um eine längere Pause einschalten zu können, überzeuge ich meine
Begleiter den nahe gelegenen heissen Quellen einen Besuch abzustatten. Es beginnt erneut
leicht zu regnen, Wir entscheiden uns daher das Mittagessen hier einzunehmen. Dalbat, na
klar. Gestärkt starten wir zum heutigen Etappenort, dem schwierigen, steilen Aufstieg nach
Chhomrong auf 2170 m. Wir schaffen dies locker in anderthalb Stunden und halten gleich bei
der ersten Lodge, beim „Fishtail Guesthouse“ an. Chhomrong, ein Gurungdorf, ist die letzte
Siedlung auf dem Weg zum ABC. Das Dorf ist auf einem Hang über vierhundert Höhenmeter
verteilt. Ab hier gibt es keine Flaschen Mineralwasser zu kaufen, es gibt nur abgekochtes
Wasser. Die mitgebrachten Micropur Tabletten sind daher sehr praktisch um jegliches
gesundheitliche Risiko auszuschliessen. Wie schon gestern verziehen sich die aufgekommenen
Wolken im Laufe des Nachmittags immer mehr.
Lange Zeit war das Gebiet zum ABC ein Heiligtum. Beim ersten Betreten durch Ausländer anno
1957 einigte man sich, weder Eier noch Hühner mit ins Heiligtum zu nehmen und die Träger
niedrigerer Kaste wurde noch vor Betreten des heiligen Bergkessels oberhalb des Modi-Khola-
Schlucht entlassen. Das Heiligtum ist inzwischen ein beliebtes Trekkingziel geworden.
Die Siedlung Jhinu Danda (Kreis)