Page 31 - Willy Blaser - Trekking zum Kangchenzunga, 2. Versuch
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Zeltausblick

17. Oktober / Tag 15: Ramche (4580 m) – Cheram (3870 m)
Mit einem Tag Rückstand auf den Zeitplan, wäre Fritz gerne von Lapsang (4432 m) über den
Lapsang La (5110 m) nach Ghunsa gegangen. Man könnte sich so den Abstieg nach Cheram auf
3870 m ersparen und einen weiteren Tag einsparen. Der Weg soll aber gefährlich und sehr
wenig begangen sein. Pasang kann und will es wohl auch nicht verantworten die Träger über

den Pass zu schicken. Wir kehren daher nach Cheram zurück.
In der Zwischenzeit habe ich beschlossen weiter nach Ghunsa zu ziehen und von dort
gemütlich nach Taplejung zurück zu marschieren. Ich hatte eigentlich gar keine andere Wahl.
Der Gedanke nochmals die zahlreichen Auf- und Abstiege des Hinwegs bewältigen zu müssen,
bereitete mir schon seit einigen Tagen grosse Sorgen. Assistent-Guide Ram wird mich mit
einem Träger begleiten. Die Küche kann aber leider nicht in zwei Gruppen aufgeteilt werden.

Ich werde daher in Lodges Essen. Ich habe allerdings gewisse Bedenken, denn mit Ram kann
ich mich kaum verständigen. Jedesmal wenn Du ihn etwas auf Englisch fragst, antwortet er:
„yes, yes“. Seiner Mimik nach zu beurteilen, hatte ich auch oft das Gefühl, dass es ihn total
„anscheisst“.
Einige Trekking-Gruppen sind in der Zwischenzeit in Cheram eingetroffen. Ich bin überrascht
wie wenigen Trekkern wir seit Suketar begegnet sind. Nicht dass ich diese vermissen würde,
nein ganz im Gegenteil, ich habe es genossen alleine unterwegs und in den Camps zu sein.

18. Oktober / Tag 16: Cheram (3870 m) – Selele (4290 m)

(Bitte Kapitel „Falsche Angaben in der Trekkingkarte von Nepa Maps“ am Schluss des Berichtes
berücksichtigen)
Heute steht wohl die schwierigste Etappe des ganzen Trekkings auf dem Programm. Der erste
Passübergang liegt mit 4640 m, siebenhundertsiebzig Höhenmeter über Cheram! Weitere zwei
Pässe werden folgen. Tagwache erfolgt daher bereits um 05.00 Uhr. Da es bim zum
Mittagessen heute etwas länger dauern wird, bereitet uns die Küche ein Lunchpäckli vor.

Erneut dauert es eine sternenweile bis die Küche marschbereit ist. Wir wollen nicht unnötig
hier herumstehen und warten, denn es könnte ein langer Tag werden. Fritz und ich ziehen
alleine los. Es geht zwar steil hinauf, der Weg ist aber gut zu laufen. Als uns die ersten
Sonnenstrahlen erreichen entledigen wir uns der Mütze, Handschuhen und Jacke. Unter uns



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