Page 23 - Willy Blaser - AHV Trekking rund um den Manaslu (8163 m) - Nepal
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Erneutes Warten

Mit der frühzeitigen Rückkehr nach Kathmandu ist wiederum Warten angesagt. Das Wetter hat
sich drastisch verschlechtert und es ist kalt geworden. Minimaltemperatur: 13 ° Celsius, das
sind ja schon fast arktische Temperaturen. Schuld an dieser Wetterverschlechterung ist der

Taifun „Phailin“ der über der Ostküste Indiens wütete und dessen Ausläufer Ostnepal nun
erreicht haben. Ich kann nur hoffen, dass meine Gruppe dadurch nicht allzu sehr beeinträchtigt
wurde. Seit zehn Tagen habe ich von ihnen nichts mehr gehört. Die einzigen Informationen
über die Wettersituation entnehme ich aus der Webseite der Schweizer Forschungsexpedition
am Himlung Himal (nicht allzuweit weg vom Larkya-Pass). Die Meldung wonach es letzte Woche
im Basecamp auf 4800 m rund einen Meter Neuschnee gegeben hat, lässt nichts Gutes ahnen.
Tja, das Wetter. Üblicherweise dauert der Monsun in Nepal bis Ende September, dieses Jahr

endete dieser seit 52 Jahren noch nie so spät. Gemäss Programm sollte meine Gruppe den Pass
überquert haben und sich auf dem Abstieg ins erste grössere Dorf mit Signal (Händyverbindung)
befinden. Keine Nachrichten, gute Nachrichten. Doch mit jedem Tag der ohne Anruf/SMS
vergeht, muss ich annehmen, dass sie sich verspätet haben. Am Mittwochabend um 21.00 Uhr
dann endlich die Erlösung. Die Trekkingagentur informiert mich, dass sie den Pass wegen zuviel
Schnee nicht passieren konnten und sich auf dem Rückweg nach Gorkha befinden.
















Die Ausläufer des Taifuns „Phailin“ beeinträchtigen das Wetter in Nepal (Kreis)


Wetter als grosser Spielverderber

Was zu befürchten war ist leider eingetroffen. Das Wetter war derart schlecht, dass meine
Gruppe bereits in Samagaon umkehren musste. Infolge der riesigen Menge Neuschnee und des

zu erwartenden andauernden dichten Nebels auf dem Larkya-Pass (5135 m) wäre eine Über-
querung des Passes zu riskant gewesen. Guide Kami entschied sich daher sicherheitshalber um-
kehren. Statt wie vorgesehen auf der anderen Seite des Passes nach Besisahar abzusteigen,
gingen sie zurück nach Khorlabeshi um via Laprak, Barpak und Baluwa nach Ghorka zu ge-
langen. Das Trekking litt leider sehr unter den misslichen Wetterbedingungen, umso mehr
möchte ich Euch, Iulia, Klara und Bernie für diese tolle Leistung gratulieren.




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