Page 3 - Willy Blaser - Schwarzer, weisser, grüner und roter Pfeffer
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Die Fahrt an die Grenze dauert in etwa vier bis fünf Stunden. Im Gegensatz zum Grenzüber-
gang in Aranyaprathet/Poipet (nach Siem Raep) geht es bei diesem Grenzposten wesentlich
gemächlicher zu und her. Die Ausreise aus Thailand ist kein Problem. Die Einreise nach Kam-
bodscha eigentlich auch nicht. Du wirst von einer Schar freundlicher Schleppern empfangen,
welche Dir bei der Erledigung der Grenzformalitäten behilflich sein wollen. Zuerst geht es zur

Quarantäne. Dort wird Deine Körpertemperatur gemessen: 35,6 °. Wenn Du denn Test erfolg-
reich bestanden hast, bekommst Du eine Bescheinigung die zwanzig Baht kostet. Als Nächstes
ist der Visumantrag zu stellen. Dein Schlepper wird sich um alles kümmern. Doch aufgepasst,
hier ist eine kleine Mafiabande am Werk. Obwohl das Visum offiziell nur 20 US D = ca. 700
Baht kostet, muss Du 1‘200 Baht hinblättern. Du kannst nun auf den 20 USD beharren,
vielleicht hast Du damit Erfolg, vielleicht aber auch nicht. Nach zehn Minuten hatte ich auf
jeden Fall mein Visum schon im Pass. Nun brauchst Du nur noch zum Einreiseschalter zu

gehen. In die Kamera schauen, die Fingerabdrücke der vier Finger der rechten Hand ohne
Daumen, dann der Daumen alleine erfassen, schon bist Du durch. Nach Koh Kong Stadt sind
es von der Grenze rund zwölf Kilometer. Jene wie wir, die eine Hotelreservation haben, wer-
den von Motorradtaxis kostenlos abgeholt, musst jedoch darauf beharren, dass die Fahrt im
bezahlten Pauschalpreis inbegriffen ist. Etliche Touristen kehren nach der Einreise nach Kam-
bodscha gleich wieder nach Thailand zurück. Diese kommen einzig hierher um einen neuen
Einreisestempel nach Thailand zu bekommen, die sog. Visa Runs. Mit der Grenzüberquerung
nach Kamboscha gilt der Rechtsverkehr. Die offizielle Währung ist der Riel, der USD und Baht

sind jedoch am gebräuchlichsten.
















Grenzposten Kambodscha


Koh Kong ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Bis Ende der 90er Jahre war die Ge-
gend sehr gefährlich. Es war eines der letzten Rückzugsgebiete der Roten Khmer und entspre-
chend unsicher. Die Stadt hatte zudem wegen Schmuggel, Prostitution, Banditentum, Drogen

und illegalem Glücksspiel einen sehr schlechten Ruf. Bis zum Bau der neuen Strasse war Koh
Kong am ehesten noch per Boot zu erreichen. Im Jahr 2000 fuhr ich selber mit dem Schnell-

boot ab Sihanoukville bis wenige Hundert Meter vor die Thai-Grenze (siehe 1999 – Der Traum
vom Auswandern – Bericht 06).
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