Page 20 - Willy Blaser - Weltreise
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Kolumbien
Der Name „Kolumbien“, vor allem „Bogota“ ist für die meisten Tramper ein Schreckens-
gespenst. Was hatten wir alles für Schauergeschichten aus Kolumbien gehört! Überfälle am
hellichten Tag! Unsere erste Fahrt führt uns über Popayan nach San Agustin, eine der
wichtigsten archäologischen Stätte Süd-Amerikas. Einige hundert Monolithen stehen in der
hügeligen Umgebung des Städtchens. Nach einer nächtlichen Busfahrt, erreichen wir Bogota
morgens um 05.00 Uhr. Unser Aufenthalt ist nur von kurzer Dauer. Das einzige was uns hier
interessiert ist das Goldmuseum. Einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt geniesst man
vom Montserrat, der mit einer Luftseilbahn der Firma von Roll zu erreichen ist. Das grosse
Erlebnis ist jedoch das Mittagessen im Schweizerklub von Bogota: Rösti mit Schüblig!
Festung von Cartagena
Cartagena, 1533 gegründet, wurde wie keine andere Hafenstadt der Karibik von Piraten und
Eroberern heimgesucht und geplündert. Die Stadt diente den Spaniern als Lagerplatz und war
deshalb immer mit Waren aus Spanien und Schätzen aus dem reichen Süden gefüllt. Der erste
Pirat, der die Stadt im Jahre 1544 erfolgreich plünderte, war Robert Baal. Das kam auch Martin
Côte zu Ohren. 1561 verlor er beim Angriff dreihundert Männer und musste unverrichteter
Dinge wieder abziehen. Ebenso kläglich versagte der sonst so erfolgreiche John Hawkins. Erst
der Vollprofi Sir Francis Drake gelang 1586 eine erneute Plünderung. Von diesem Ereignis
geschockt, beschloss man die Schutzanlagen zu verstärken. In 20-jähriger Bauzeit wurde die
Stadt mit 18 Meter hohen und 4 Meter dicken Steinwällen eingemauert. Mit dieser neuen
Festungsanlage wurde Cartagena als Warenumschlagplatz noch wichtiger und noch reicher.
Dies lockte die Franzosen Pointis und Ducasse an, die die Wälle 1697 mit 10'000 Mann ein
weiteres Mal überwanden. Noch einmal wurden die Schutzanlagen verbessert. Dennoch
wurde die Stadt 1741 durch Edward Vernon mit 27'000 Mann und 3'000 Kanonen nach 56
Tagen der Belagerung geplündert.
Unseren Flug von Barranquila nach Panama hatten wir bereits in Bogota auf den 17. Juli
gebucht. In Santa Marta wollten wir auf den 18. umbuchen, dummerweise funktionierte just
an diesem Tag die Computerverbindung nicht, somit mussten wir wieder einmal „stand by“
zum Flughafen. Es begann ein langes Warten. Wir wollten um jeden Preis von hier weg, wir