Page 33 - Willy Blaser - Weltreise
P. 33
die doch schon reiche Reiseerfahrung bemerkbar. Die Fahrt mit dem Monorail ins
Stadtzentrum ist einfach, schnell und billig. Ohne Hilfe wäre es schon schwieriger gewesen
sich zurecht zu finden. Ohne grosse Problem finde ich sogar meine Jugendherberge. Soviel
hatte ich mir gar nicht zugetraut. Es erwartet mich auch eine freudige Überraschung! Das
Yoyogi Youth Hostel ist im ehemaligen olympischen Dorf untergebracht. Wer hätte gedacht,
dass ich mit meiner bescheidenen sportlichen Karriere jeweils in einem olympischen Dorf
wohnen würde!
Ich finde hier zahlreiche Weltenbummler vor, vor allem Europäer, die mit der Transsibirischen
Eisenbahn nach Japan kamen. Es sind aber auch viele junge Japaner in der Herberge, welche in
Tokio auf Stellensuche sind. Die Japaner nehmen sich den auch den „Neuen“ an und begleiten
mich die ersten Tage in die Stadt um nicht verloren zu gehen. Alles wäre einfacher könnte man
japanisch lesen, doch so ist man ständig auf Hilfe angewiesen. Sogar für die Einheimischen ist
es nicht einfach sich in den mehrstöckigen Bahnhöfen von Shinjuku, Simbashi oder Shibuya
zurecht zu finden. Mit den Tagen blickt man aber immer mehr durch das System der Tokioter
Bahnen, das im Grunde einfach ist. Jede Bahn/Linie hat seine
Farbe, und man kann so in den Bahnhöfen eigentlich nur diesen Farbmerkmalen folgen. Dank
einem ausgeprägten Erinnerungsvermögen und etwelchen Notizen, kann ich mich nach drei
Tagen vollständig frei in Tokio’s Bahnen herumschlagen. Es wird direkt zu einem „Sport“ in
den Bahnhöfen umzusteigen. Man kann sich allerdings auch zuviel zumuten: einen kurzen
Moment nicht aufgepasst und schon ist man total verloren!
Der beste Überblick auf die Riesenstadt geniesst man vom Tokio Tower. Ein Häusermeer
soweit das Auge reicht. Dabei fällt auf, dass es nur gerade im Ginza Viertel und in Shinjuku
einige Hochhäuser gibt. Bis vor 15 Jahren galt der vielen Erdbeben wegen, ein Gesetz, dass
verbot Häuser höher als 31 Meter zu bauen.