Page 26 - Willy Blaser - CVReise
P. 26
Es sind sicher gegen hundert Leute! Welch eine Aufruhr als einer unsere leere Konservendose
mit der Aufschrift „made in Pakistan“ am Boden findet! Inzwischen erscheint ein höherer
Offizier. Wir weigern uns ausdrücklich zurück nach Nagpur zu fahren. Er ist damit
einverstanden, will aber unsere Pässe abschreiben! Visa für Visa, Stempel für Stempel schreibt
er alles ab. Zwei Pässe hat er schon erledigt, da erscheint der Polizeichef persönlich.
Wir können nichts machen, wir müssen auf den Posten nach Nagpur. Nachdem wir erklärt
haben woher wir kommen und weshalb wir bei diesem See campiert haben und schriftlich
bestätigen keine Fotos gemacht zu haben, lässt man uns gegen 13.00 Uhr endlich weiter. Nur
110 Km weiter, werden wir erneut von einer Polizeikontrolle aufgehalten! Kontrolle der Pässe!
Der Stempel „Entry in Pakistan“ wird natürlich nicht übersehen! Und schon gibt es wieder
Theater deswegen. Wir werden zum Polizeiposten begleitet. Die Autos lassen wir im Innenhof
stehen. Im Gefängniswagen werden wir zum High Commissioner geführt. Auch hier wieder:
was wir hier machen?, woher wir kommen?, wohin wir wollen? … Ein Schlaumeier findet sogar
raus, dass die Gültigkeit von Beni’s Pass abgelaufen sei! Ich bin kein Rassist, aber bald könnte
ich es werden… Man kommt beim Verhör zum Schluss, dass wir keine amerikanischen Spione
sind! Da wir aber schon hier seien, sollen wir doch trotzdem die Formulare ausfüllen… Meine
Nerven…
Zurück auf dem Polizeiposten sind alle plötzlich stinkfreundlich und will uns zum Tee einladen.
Wir haben aber mit diesen Blödeleien nun schon genug Zeit verloren und wollen endlich
weiter. Wenn das so weitergeht kommen wir ja nie in Bombay an…
Freitag, 17.12. und Samstag, 18.12
Kein Eintrag
Sonntag, 19.12.
Endlich haben wir es geschafft! Um die Mittagszeit erreichen wir Bombay. Immer gemäss
unserem Polyglott-Reiseführer, soll es an der Juhu-Beach, 20 Km nördlich von Bombay, einen
schönen Badestrand geben. Relativ leicht finden wir den Ort. Das einzige Problem ist die
Unterkunft. Die Hotels, alles 1. Klasse Hotels, sind für unser Budget viel zu teuer. Einzig eine
Pension direkt am Strand wäre genau das Richtige für uns, sie soll aber komplett ausgebucht
sein. Fritz will dies nicht glauben und ist sehr erzürnt. Wir suchen vergeblich zwei weitere
Stunden. Schlussendlich beschliessen wir auf einem Stück Land direkt am Meer zu campieren.
Das Wasser ist herrlich warm, der Sonnenuntergang sensationell.
Montag, 20.12.
Wir haben nun auch herausgefunden, weshalb das Stück Land auf welchem wir campieren von
niemandem besetzt war: es ist nämlich die öffentliche Toilette! Fritz und ich fahren mit dem