Page 29 - Willy Blaser - CVReise
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werden wir in eine andere, längere Schlange, verwiesen. Was soll’s? Der Schiffskapitän hält
bereits Umschau wie lange es wohl noch gehen wird und fordert die Zöllner auf vorwärts zu
machen. Das Schiff sollte nämlich nach Fahrplan demnächst auslaufen, der Saal ist jedoch
noch halb voll. Plötzlich heisst es wieder, wir sollen in der 1. Kolonne einstehen! Fritz ist nicht
mehr zu beruhigen! Es ist bereits der 2. Inder den er am liebsten erwürgen würde! Es ist zum
verrück werden. Vor uns sind Inder die über Weihnachten bei ihren Verwandten in Bombay
waren und zurück nach Durban wollen. Sie haben einige Möbelstücke mit, fachmännisch
eingepackt. Sie haben auch ein dickes Bündel von Zollpapieren, doch die Kiste muss unbedingt
auf. Der Deckel wird mitsamt Schrauben mit dem Brecheisen aufgerissen. Die Holzwolle fliegt
nur so im Saal herum! Als man überzeugt ist, dass sich wirklich Möbel darin befinden, wird
alles kreuz und quer wieder eingepackt. Der Deckel wird zugehämmert bis er bricht!
Unglaublich! Das sind ja echte Vandalen, wahre Puffbrüder! Bei Weissen haben sie dagegen
schon mehr Respekt und gehen zivilisierter vor.
Endlich sind wir an Bord. Wir haben die Kabinen 239 – 242 auf dem Tourist Deck. Diese in
einem solchen Ganglabyrinth zu finden ist gar nicht so einfach. Für das Auslaufen sind wir alle
wieder an Deck. Wir können es kaum erwarten auszulaufen. Das Land hat uns zwar gefallen,
doch nach den Abenteuern die wir erlebt haben, sind wir froh und erleichtert Indien endgültig
hinter uns zu lassen. Endlich legt die „S/S Karanja“ ab! Juhui! Wir sind auf dem Weg nach
Afrika. Was uns wohl dort alles erwartet?
Unser Telegramm mit der Ankündigung der Ankunft