Page 31 - Willy Blaser - Trekking zum Annapurna Base Camp
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Aufstieg zum Macchapucchre Base Camp (MBC)


Tag 8 – 26.9.
MBC / Macchapucchre Base Camp (3700 m) – ABC / Annapurna Base Camp (4130 m) –
Deurali (3230 m)


Es hat diese Nacht geregnet. Beim Gang auf die Toilette um 04.30 Uhr leuchten einzelne
Sterne. Ich freue mich schon auf den schönen Tag. Als ich um 06.00 Uhr aufstehe sind wir von

Nebel umhüllt. Ich bin masslos enttäuscht. Ausgerechnet an meinem „Gipfeltag“ macht das
Wetter nicht mit. So ein Pech. Macht es überhaupt einen Sinn bei solchem Wetter ins ABC
aufzusteigen? Während ich darüber hadere, reisst es die Nebelschwaden auseinander und wie
mit einem Zauberstab steht die Wand des Annapurna South plötzlich vor mir. Nur eine Minute
später ist die ganze Pracht wieder verschwunden. Janak versichert mir, dass der Nebel
verschwinden wird. Ohne Frühstück, nur gerade mit einem heissen Tee im Magen, starten wir.

Es ist ziemlich frisch und so habe ich die Daunenjacke angezogen. Die erste halbe Stunde in
der Dämmerung ist ungeheuerlich mühsam. Es geht auch gleich recht stotzig hoch. Ich komme
kaum vorwärts und torkle nur so. Ich fühle mich auch schwindlig und sehe Ringe vor meinen
Augen. Etwa die Höhe? Schon nach hundert Meter muss ich anhalten und laut keuchen. Ich
kann nicht einfach aufstehen und ohne etwas zu Essen gleich eine körperliche Höchstleistung
vollbringen. Ich kenne dies von früher her. Ich beruhige Janak, sich deswegen keine Sorgen zu
machen. Ich brauche frühmorgens einfach etwas Anlaufzeit bis die Maschine angelaufen ist.
Als ich bei einem Halt den Blick nach oben richte, werde ich von der sonnenreflektierenden

Wand des Annapurna South geblendet als ob eine Atombombe explodiert wäre. Die
Verhältnisse ändern nun von Minute zu Minute. Bald tauchen Gipfel zur Rechten, bald zur
Linken auf. Hinter mir ist der Gipfel des Macchapucchre bereits wolkenfrei im Schatten. Die
ersten Trekker, in Deurali gestartet, überholen uns. Langsam aber gleichmässig laufend
erreiche ich die kleine Anhöhe. Das ABC ist bereits in Sichtweite. Der Nebel verzieht sich
immer mehr. Ich hole ein älteres Paar ein. Die Frau hat Mühe mit dem Atmen. Wir müssen auf




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