Page 25 - Willy Blaser - Trekking zum Kangchenzunga, 2. Versuch
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Mittagessen
In Ramche herrscht dichter Nebel und es weht ein saukalter Wind. Währendem die Zelte
aufgestellt werden, trage ich bei einem Felsblock an der eine russische Gedenktafel angebracht
ist, grosse Steine zusammen. Ich will hier meine Tafel zu Ehren von Alexis A. Pache anbringen.
Grosse Steine auf Viereinhalbtausend Meter zusammenzutragen ist recht anstrengend.
Verwundert über mein seltsames Treiben ist bald die ganze Equipe um mich versammelt. Sie
helfen mir ein kleines Steinhäuschen zu errichten. Nach getaner Arbeit bin ich durchgefroren
und verschwinde schnurstracks im Zelt. Es ist 16.30 Uhr. Ich brauche zwei Stunden um mich zu
erwärmen. Um 19.30 Uhr wird das Nachtessen im Esszelt serviert. Nieselregen geht nieder,
man sieht keine fünf Meter weit. Sollte das Wetter so bleiben, das wäre wirklich
ausgesprochenes Pech. Wir beschliessen morgen nicht in Oktang zu übernachten. Wir werden
lediglich einen Ausflug dorthin unternehmen und im Verlaufe des Nachmittags wieder zurück
sein. Die Träger werden sicher nichts dagegen haben und wir können damit einen Tag auf
unser Programm einholen.
Bau der Gedenkstätte
16. Oktober / Tag 14: Ramche (4580 m) – Oktang (4730 m) – Ramche (4580 m)
Die Nacht ist hell erleuchtet. Als ich um 00.30 Uhr die Nase aus dem Zelt strecke herrscht
Vollmond. Der Himmel ist sternenklar. Heute ist mein grosser Tag. Um 04.00 Uhr schaue ich
nochmals nach. Noch immer ist es sternenklar. Ich halte es im Zelt nicht mehr aus und bin um
halb sechs schon auf. Was für ein Supertag wird das werden. Es sei denn die Nebelschwaden
würden im Verlaufe des Morgens wieder aufkommen. Ich verspüre heute leichte
Kopfschmerzen. Es sind jedoch mehr Nackenschmerzen, die vermutlich von einer
ungemütlichen Kopflage beim Schlafen stammen. Ein Paracetamol wird aber sicher nichts
schaden.