Page 23 - Willy Blaser - Trekking zum Kangchenzunga, 2. Versuch
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Zur Passüberquerung nach Ghunsa geht es hier hinauf...

Wie in der Einleitung erwähnt, wurde hier oben zu den Bergsteiger Pionierzeiten Geschichte
geschrieben. 1905 kam eine Schweizer Schweizer Expedition mit dem bekannten Arzt und
Bergsteiger Dr. Jules Jacot-Guillarmod hierher um den Kangchenzunga zu besteigen. Da die
Grenzen Nepals bis 1949 geschlossen waren, kamen sie mit einer Bewilligung des
Maharadschas von Darjeelling (Sikkim) über den berüchtigten Kang-La Pass (5060 m) hinunter
nach Cheram. Anlässlich dieser Expedition kam es zu einem tragischen Unfall bei welchem der
Schweizer Alexis A. Pache in einer Lawine ums Leben kam.
1930 besuchte eine weitere Schweizer Expedition unter der Leitung von Prof. Oskar

Dyhrenfurth das Gebiet. Auch sie kamen von Darjeeling (Indien) und waren auf dem Weg auf
die Nordseite des Kangchenzunga, nach Pangpema. Der Bitten einer verzweifelten Mutter
wegen, unterbrachen sie ihren Marsch nach Ghunsa um dem Kloster von Detsenroba im
Yalung Tal einen Besuch abzustatten. Ihr Sohn, Edgar Francis Farmer, ein tollkühner junger
Amerikaner, war im Jahr zuvor ohne Erlaubnis nach Nepal eingereist und blieb, nachdem er
seine Träger zurück auf dem Yalung-Gletscher gelassen hatte, verschollen. Mrs. Farmer war

fest davon überzeugt, dass ihr Sohn in diesem Kloster verborgen gehalten wurde. Hellseher
hatten ihr dies auch bestätigt. Um der Armen Gewissheit zu verschaffen arbeiteten sie sich
durch Urwalddickicht vor, fanden jedoch nur eine verlassene Ruine vor.
Etwas in näherer Zeit, im Herbst 1995, war Cheram erneut Schauplatz einer Tragödie. Der
Schweizer Bergsteiger Erhard Loretan und der Franzose Benoit Chamoux hatten beide dreizehn
der vierzehn Achttausender erfolgreich bestiegen. Beiden fehlte lediglich noch der Gipfel des
Kangchenzunga und der Zufall wollte es, dass Beide zu gleichen Zeit das Kunststück von
Reinhold Messern und Jerzy Kukuckka als Dritter Mensch vollbringen wollten. Die

Boulevardpresse machte daraus ein Rennen. Benoit, wohl auch auf Druck der französischen
Medien, wollte es unbedingt als Dritter schaffen. Er kam dabei ums Leben. Loretan schrieb
später in seinem Buch, dass es für ihn völlig unverständlich gewesen sei, dass man für so etwas
sterben konnte. Leider ist inzwischen auch Erhard letzten Herbst tödlich verunglückt.








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