Page 40 - Willy Blaser - Trekking zum Kangchenzunga, 2. Versuch
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und das?
Da eine grössere Trekkinggruppe mit Zelten angekündigt wird, wird mir vorgeschlagen vom
Zelt in ein Zimmer zu dislozieren. Gerne nehme ich dieses Upgrading an. Kurz darauf wird es
lärmig. Unterhalb meines Zimmers wird Französisch gesprochen. Aha, Franzosen! Das
Diskussionsthema ist über die AHV, dann kann es sich nur um Romands handeln. Man
begrüsst sich, tauscht einige Höflichkeiten aus. Die warme Stube ist für das Nachtessen leider
von der grossen Trekkinggruppe besetzt. Ich muss ins Haus nebenan. Zusammen mit einem
deutschen Ehepaar sitzen wir am grossen Tisch in der Küche und schauen der Köchin zu wie
sie über der Feuerstelle kocht. Das moderne Leben hat auch hier oben Einzug gehalten.
Zwischendurch klingelt das Telefon und die Köchin huscht mit der Kelle weg. Mir gefallen
diese tibetanischen Küchen. Hier zu sitzen ist wesentlich interessanter als im Holzhaus, auch
wenn es dort etwas wärmer wäre. Mir war die Benützung des Esszelts für uns Zwei eigentlich
nie so sympathisch. Ich esse viel lieber in der Küche mit allen zusammen. Man kommt sich so
viel näher und oft wird es dabei auch lustig. Bei grösseren Gruppen ist dies aber kaum
möglich, wobei es aber leider auch Trekker gibt, die solchen Kontakt scheuen oder gar nicht
suchen. Eigentlich schade, denn das Erlebnis eines Trekkings ist doch umso schöner, wenn es
auch zu menschlichen Beziehungen kommt.
Das Essen ist inzwischen zubereitet. Dalbaht natürlich! Das Gemüse schmeckt ausgezeichnet.
Es kommt direkt aus dem Hausgarten. Ich verlange gleich dreimal Supplément...
Alte und neue Brücke über den Ghunsa Khola