Page 17 - Willy Blaser - Solo Khumbu, Wiedersehen nach 33 Jahren
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Tag 5 / 16. Oktober: Jorsale (2740 m) – Namche Bazar (3440 m)


Nigma hat letzte Nacht in Bengkar, bei seinem Vater übernachtet. Um 7 Uhr ist er wieder
zurück in Jorsale. Mit dem Aufstieg nach Namche gibt es heute den ersten Härtetest. Die
Schlucht wird nun zusehends enger und nach einer halben Stunde kommt die „Hillary Brücke“
in Sicht. Eine imposante Hängebrücke, sechzig Meter hoch über dem Dudh Kosi. Bis zur Brücke
geht es allerdings nochmals über anstrengende Steintreppen hinauf. Bei der Überquerung
bläst ein starker Wind. Ich muss aufpassen, dass mir nicht die Dächlikappe wegfliegt. Mitten

auf der Brücke wage ich einen ganz kurzen Blick rechts hinauf. Oua! Welch grandiose Sicht.
Doch ich muss mich konzentrieren, umso mehr die Brücke arg zu schwanken beginnt.

















Die Hillary-Brücke





















Bild rechts: Taboche Nordwestgipfel (6367 m) Taboche (6542 m)

Nach der Überquerung kommt der schwierigste Teil des Aufstieges. Es geht „bolzengerade“
das Loch hinauf. Bistaari, Bistaari – langsam, langsam, wir haben Zeit. Jeder geht sein eigenes
Tempo. Nach anderthalb Stunden wird der Weg etwas flacher. Wir erreichen den Everest View

Point. Die meisten Trekker lassen sich hier mit dem höchsten Berg der Welt fotografieren, ich
auch. Um 11.30 Uhr sind wir in Namche Bazar. So schlimm war dieser Aufstieg nun aber auch
wieder nicht. Da hatten wir aber beim Kangchenzunga-Trekking ganz andere Aufstiege zu
bewältigen.







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