Page 14 - Willy Blaser - Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk
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der Philippinischen Bischofskonferenz, die als Soforthilfe 1‘000 Bibelkopien, 12‘000 Rosen-
kränze und 10‘000 Skapulier in das Katastrophengebiet entsendet hat, dies um den Glauben
der Taifungeschädigten zu stärken.
Böse Zungen befürchten, dass diese Milliardenschwere zugesprochene Hilfe, eine willkom-
mene Gelegenheit für korrupte Politiker und Behörden sei, sich die eigenen Taschen zu füllen.
Skrupellose Geschäftsleute und Politiker
Die Hilfe in die betroffenen Gebiete läuft nun auf Hochtouren. Leider vernimmt man aus den
Medien beinahe tagtäglich von unzähligen Unregelmässigkeiten. Lokale Behörden sollen
Leuten Hilfe verweigert haben, weil diese nicht auf der Wählerliste standen, Lastwagenfahrer
mit Hilfsgütern sollen sich nicht mehr gewagt haben die Westküste von Samar hinunter nach
Tacloban zu fahren aus Angst sie würden von Banden überfallen, ein Konvoi von zehn
Lastwagen, beladen mit Generatoren für das Provincial Capitol, Spitäler und andere
Regierungsstellen, soll auf dem Weg nach Borongan mit Motorschaden stecken geblieben
sein, weil man ihnen mit Wasser verdünntes Benzin verkaufte, skrupellose Geschäftsleute
sollen Reis und andere Nahrungsmittel horten, damit die Preise steigen, Lebensmittelpakete
sollen geöffnet worden sein, um dabei die „guten“ teuren Büchsen mit billigen Sardinen-
büchsen auszuwechseln, Hilfspakete aus internationaler Hilfe sollen mit Namen von Politikern
versehen worden sein. Die Einwohner von Tanauan (Leyte) wundern sich, wo den die
ausländischen Büchsen geblieben sind? Am darauf folgenden Tag liest man in den Medien,
dass angeblich in einigen Läden in Manila, US Military Meals-Ready-to-Eat (MREs), von der US
Agency for International Development (USAID) den Opfern des Taifuns gespendet, für 220
Pesos verkauft werden!
Bedauerlich ist auch das Verhalten einiger Politiker. Der Regierung in Manila wird vorge-
worfen, sie hätte Tacloban keine sofortige Hilfe geleistet, weil der Bürgermeister, Alfred
Romualdez, ein Neffe von Imelda Marcos (Gemahlin von ex-Präsident Ferdinand Marcos) nicht
der Partei von Präsident Beningo Aquino angehöre. Der Staatschef dagegen prangert die
Lokalpolitiker für die schlechte Versorgung an.
Wer beinahe tagtäglich aus den philippinischen Tageszeitungen von neuen Betrügereien ver-
nimmt, wer das Senate Blue Ribbon Committee Hearing im Priority Development Assistance
Fund Skandal mitverfolgt hat, wo hohe Politiker beschuldigt werden die Regierung in den
letzten zehn Jahren um P10 Milliarden mit Fantasie-Projekten betrogen zu haben, der könnte