Page 16 - Willy Blaser - Philippinen
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es roher Thunfisch, der hier leider an der Küste von Nord-Luzon selten vorkommt. Hähn-
        chengerichte sind sehr beliebt. Mir schmeckt besonders das Chicken-Adobo. Viele Filipinos
        betrachten  Adobo  als  das  Nationalgericht.  Es  gibt  viele  andere  Gerichte  die  ebenso  gut
        schmecken.  Eine unverzichtbare Delikatesse bei philippinischen Feiern ist das «Lechon ba-
        boy» bei dem ein ganzes Schwein oder Ferkel gefüllt, glasiert langsam über Kohlen am Spiess

        geröstet ist. Der begehrteste Teil ist die knusprige, goldbraune Haut. Ich werde wohl an mei-
        nem Geburtstag nicht darum herumkommen so etwas anzubieten.
















                                                      Lechon baboy


        Da wir nur wenige Meter vom Meer entfernt wohnen, gibt es bei uns des Öfteren frischen
        Fisch in allen Varianten. Mit Reis natürlich! Reis ist das Grundnahrungsmittel der Filipinos,
        wie für die meisten Asiaten. Die Philippinen sind mit 19,96 Mio To der achtgrösste Reis-
        produzent in der Welt. Durchschnittlich konsumieren die 110 Mio Filipinos 133 Kg Reis jähr-
        lich. Fleisch so wir es kennen wie Koteletts, Ragout, Filets, Entrecotes, Sirloin, ist hier eher
        selten und vor allem eine Preisfrage. Zudem werden die Fleischstücke hier auf dem Markt
        einfach zerhackt. Ich war mir von früher her gewohnt im Metzgerladen Monterey, feine Filets
        recht billig kaufen zu können. Leider gibt es Monterey hier nicht. Na gut, zu viel Fleisch essen

        ist ja auch nicht gut. Auch Gemüse (Gulay) ist relativ teuer, obwohl dies nicht weit weg von
        hier in der Nähe in Baguio wächst. Erst auf mein Verlangen hin gibt es jetzt regelmässig Ge-
        müse wie Kohl, Paprika, Karotten, Blumenkohl, Zwiebeln, Chayotte, Knoblauch, Kartoffeln.
        Auch Früchte sind relativ selten. Man könnte erwarten, dass in einem Land wie die Philippi-
        nen, wo Bananen oder Papayas wie Unkraut wachsen. an jeder Strassenecke zu erhalten sind.
        Gewisse Früchte sind allerdings saisonal bedingt. Mangos gibt es zB nur in den Monaten März
        bis Juni. Aber auch hier: Früchte sind verglichen mit dem hiesigen Einkommen teuer und nicht

        jedermann kann sich diese leisten. Auf mein Verlangen hin gibt es bei uns nun auch regel-
        mässig Früchte. Wir haben ein Früchtelieferant, der jede Woche beim Sari-Sari vorbeikommt
        und lokale sowie importierte Früchte wie Orangen, Äpfel, Trauben, Lansones, Rambutan,
        Ananas und Longans anbietet. Das gibt feine Birchermüesli. Allgemein finde ich die Früchte
        hier viel weniger süss als in Thailand. Mit dem Essen hatte ich bisher keine Schwierigkeiten.
        Das Einzige, was ich gegenüber der Schweiz vermisse ist der tägliche frische Salat. Seit zwei
        Monaten habe ich den Konsum von Milch, Käse und Brot praktisch eingestellt. Ich hätte damit
        wenigstens erwartet, dass sich dies auf der Waage bemerkbar macht. Das Gegenteil ist der

        Fall. Eins mussten wir allerdings umstellen. Das gemeinsame Abendessen wird bei uns immer
        nach der Schliessung des Sari Sari’s nach 20 Uhr eingenommen, Ich bin es mir nicht gewohnt
        abends  überhaupt  etwas  zu  essen.  Dies  verursachte  mir  Blähungen  und  Verdauungsstö-
        rungen. Seitdem ich umgestellt habe und frühabends nur noch ein Früchtemüesli esse, fühle
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