Page 12 - Willy Blaser - Weltreise
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entdeckt, nachdem er die Indios über das Vorhandensein von Ruinen befragte. Ob es sich um
ein Heiligtum der Inka oder nur ein Glied in der langen Kette der Grenzbefestigungen
handelte, lässt sich nicht beantworten. Man glaubte auch, Machu Pichu sei der letzte
Zufluchtsort der Inkas vor den Spaniern gewesen. Der normale Besucher erreicht M.P. mit
dem Zug. Vom Bahnhof wird man dann in Kleinbussen zum staatliche Hotel (23 US $ die
Übernachtung) und den Ruinen hochgefahren. Man kann M.P. aber auch zu Fuss erreichen!
Nicht von Cuzco aus, das wären ja über 120 Kilometer. Der Inkapfad beginnt bei Km 88 der
Bahnstrecke. Der Zug hält kurz an um die „verrückten“ Gringos aussteigen zu lassen. Der
Inkapfad führt nach der Überquerung des ersten und höchsten Passes (4200 m), je nach
Marschtempo zwischen 2 ½ und 4 Tagen über drei weitere Pässe nach M.P. auf 3000 m
hinunter.
Bild rechts: die Ruinen von M.P. auf dem Bergrücken gelegen
Es ist kein schwieriger Marsch, die Höhe, die Last des Rücksackes, die Nächste unter freiem
Himmel, machen das Ganze dennoch zu keinem Sonntagsspaziergang. Die Landschaft hoch
über dem Urubambatal ist phantastisch. Das Wetter im Gebiet von M.P. ist meistens
regnerisch und verhindert leider, ausser einem ganz kurzen Moment, die Aussicht auf die
grossartige Bergwelt. Besonders mühsam ist der dritte Tag. Der Pfad führt steil durch dichten
Bambuswald den Berghang hinunter. Bald über Wurzeln stolpernd, bald von Lianen
zurückgehalten und zu Boden gerissen, dazu der glitschige Weg in knöcheltiefem Dreck führen
zu spektakulären Glissaden und Stürzen. Je näher wir zu unserem Ziel kommen, desto öfters
glauben wir hinter jedem Bergrücken M.P. zu sehen. Gegen Mittag des 3. Tages sehen wir
diese dann erstmals von den Elektrizitätsmasten aus. Bis dorthin ist aber noch ein langer Weg.