Page 26 - Willy Blaser - Weltreise
P. 26


Wir haben Mexiko-City erreicht und sind zu Gast bei Graze Linder. Für deine Gastfreundschaft
möchten wir uns noch einmal recht herzlich bedanken. Bei Graze lernen wir wie das
mexikanische Nationalgetränk Tequila zu trinken ist: in der linken Hand einen Zitronenschnitz
mit Salz, in der rechten das Glas Tequila; ex austrinken, den Zitronenschnitz im Mund
auspressen und das Ganze mit Sangrita nachspülen. Wer diese Prozedur einige Male

wiederholt hat und beim anschliessenden „Jass“ noch Wein und Kirsch konsumiert, dem
würde ich aus Erfahrung raten, den für den nächsten Tag geplanten Ausflug zur Schneegrenze
des Popocatepetl zu unterlassen. Für einige war es ein schmerzlicher, für andere ein
romantischer Ausflug, nicht wahr Alois?























Ruinen von Tula















Ruinen von Tenochtitlan

Anfangs des 13. Jahrhunderts kamen die letzten Nachzügler der Chichimeken, ein Stamm der
Aztken, in das Hochtal von Anahuac. Sie folgten einer priesterlichen Vorsage sich dort
niederzulassen, so sie einen Adler auf einem Kaktus eine Schlange verzehren sähen. Dieses

bestimmte Zeichen entdeckten sie auf einer Insel inmitten des Texcoco-See, worauf sie dort
ihre Hauptstadt Tenochtitlan, gründeten. Zunächst lebten sie als Zugewanderte im
dichtbesiedelten Tal unter Oberhoheit anderer Stämme, friedlich dahin. Dann aber wollten sie
mehr. Durch Kriege wurde aus den Nomaden innert weniger als zwei Jahrhunderten, die
Herrscher zwischen Atlantik und Pazifik. Tenochtitlan zählte eine halb Million Einwohner. Als
Cortez am 21. April 1519 in der Nähe von Vera Cruz landete und der regierende König




   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31