Page 35 - Willy Blaser - Swiss Frey's Peak Base Camp Trekking
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Mittagessen in Phedang (3550 m). Vier Stunden Marsch steht hinter uns


Mittwoch, 18. Oktober: Dzongri Alm (4085 m)


Sechsmal musste ich diesmal zur Toilette. Dies ist jedes Mal eine komplizierte Angelegenheit
schon nur bis man aus dem Schlafsack ist. Auf jeden Fall ist es ein gutes Zeichen, denn in der
Fachliteratur über Höhenkrankheit heisst es, dass eine sog. Polyurie (es wird mehr Harn als
gewöhnlich ausgeschieden) ein Zeichen für gut angepasste Bergsteiger sein soll.

Schlussendlich habe ich gestern doch noch etwas gegessen. Namgyal hat mir das Essen ins Zelt
gebracht. Um 05.30 Uhr bin ich bereits wieder auf. Das Wetter ist klar und ich bin ungeduldig
die Berge zu fotografieren. Wo ist denn dieses Panorama vom dem Namgyal gesprochen
hatte. Ich sehe nichts. Ich ziehe Richtung eine kleine Hügelkrete los, in der Hoffnung dahinter
die Bergriesen zu erblicken. Oben auf der Krete angelangt, geht der Blick zu einer weiteren
Krete. Ich steige weiter hoch, doch es nimmt kein Ende und ich kehre enttäuscht ins Camp
zurück. Ich versuche es Richtung Westen. Die schneeweisse Spitze eines Berges ragt über dem
Hügel heraus. Je weiter ich mich nach Westen begebe umso mehr ist vom Berg zu sehen.

Einige Hundert Meter weiter erblicke ich Gebetsfahnen. Meistens sind es Aussichtspunkte.
Effektiv, die Wand des Kabru strahlt in voller Pracht vor mir. Zum Frühstück bin ich wieder
zurück im Camp. Wolken und Nebel kommen vom Unterland herauf. Um 09.30 ist Dzongri-Alm
im Nebel verhüllt. Man sieht keine fünfzig Meter weit. Was kann man an solchen Tagen
machen als im Zelt im warmen Schlafsack zu verweilen.










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