Page 47 - Willy Blaser - Trekking zum Annapurna Base Camp
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Ghandruk (1940 m)
Tag 13 – 1.10.
Ghandruk (1940 m) – Birethanti (1080 m) – Pokhara
Mein letzter Trekkingstag
Welch ein Prachtstag. Schon früh bin ich auf um den Sonnenaufgang am Annapurna South zu
fotografieren. Es vergeht allerdings einige Zeit bis dieser von den Sonnenstrahlen erfasst wird.
Um 07.30 Uhr ziehen wir los, denn ich möchte heute noch Birethanti erreichen, wo wir mit
Fritz zum Übernachten abgemacht haben. Die erste halbe Stunde geht es zügig
Treppenabwärts. Unzählige Male halte ich an um mich umzudrehen. Das Panorama ist einfach
grandios. Der Weg wird flacher, ein Genuss zum Laufen. In der Ferne ist Kimche (1640 m) zu
sehen. Es geht durch eine bezaubernde Landschaft. Die weissen Häuser leuchten in den grün-
gelben terrassenförmigen Reisfeldern. Auf der gegenüberliegenden Talseite ist Landruk und
Tolka zu erkennen. Diesen Weg kamen wir hoch. In Kimche bestehe ich auf eine Pause mit
Verpflegung, dies obwohl Janak weiter will. Ich will heute jedoch keine Schwäche einfangen
und bestelle Tee, Wasser, Biskuits und Schoggiriegel. Egal ob ich dies selber berappen muss
oder nicht. Je mehr wir hinabsteigen umso wärmer wird es. Janak ist heut nicht mehr so
schnell. Er hat gestern seinen Fuss an einem Stein angeschlagen und klagt zudem über
Schulterschmerzen. Der Weg ist nun praktisch flach. In Kilyu (1400 m) geht es nochmals eine
steile Treppe hinunter, doch dann ist der Weg flach. Hellblaue Schmetterlinge und Grillen
begleiten mich auf den meisterlich gelegten Steinplatten. Welch eine grossartige Arbeit die
Erbauer all dieser Steintreppen doch geleistet haben. Viele Ziegen sind unterwegs, ganze
Herden werden ins Tal gebracht um auf dem Markt als Opfertiere für das kommende
Hindufest „Dashain“ verkauft zu werden. Wir erreichen die ersten Bananenstauden.
Schreckenssekunde! Wie angeschossen verspüre ich plötzlich wieder diese bekannte Stechen
in meinem linken Knie. Während elf Tagen habe ich davon nichts verspürt, sollte ich zwei
Marschstunden vor dem Ziel nun noch Probleme bekommen? Zehn Schritte weiter ist der
Schmerz vergangen so wie er gekommen ist. In Sauli Bazar (1190 m) schaltet Janak von sich
selber einen Halt ein. Ich trinke gleich wieder einen Liter Wasser. Delikat schmecken auch die
kleinen Bananen. Das Rauschen des Modhi Khola wird immer lauter. Langsam kommen wir in
die Zivilisation zurück. Dies ist auch anhand der zunehmenden Abfälle am Rande des Weges