Page 16 - Willy Blaser - CVReise
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Dienstag, 23.11.


Gegen Abend erreichen wir Mesched. Der Campingplatz ist gut. Wir lernen einen Norweger
kennen, der mit seiner japanischen Frau nach Sapporo, an die Olympischen Spiele will.


Mittwoch, 24.11.


Der iranische Grenzposten ist vom afghanischen durch einige Kilometer Wüste getrennt. Hier
wäre ein idealer Platz um ein defektes Auto, nachdem der Ausreisestempel des iranischen
Zolles im Carnet de Passage eingetragen ist, stehen zu lassen. Ohne den Ausreisestempel
ginge nämlich die TCS Kaution von 1'500.- pro CV verloren. Beim afghanischen Grenzposten
stürmen sich die Kinder auf unser Auto. Durch die Scheibe haben sie Resten eines dürren
Fladenbrotes entdeckt. Im Sanitätsbüro will gerade ein Beamter einem lautstark
protestierenden Pakistani mit englischem Pass eine Impfung verabreichen. Der Anblick der

Utensilien ist erschreckend. Ob die von Desinfizieren wohl schon was gehört haben? Bei der
Immigration scheint das „Schwarzwechseln“ fast wichtiger als der Einreisestempel im Pass zu
sein. Heute sind es genau vier Wochen, dass wir unterwegs sind. Wir feiern diesen Anlass bei
einem kleinen Sandsturm mit einer Vanille Creme.


Donnerstag, 25.11.


Die Strasse ist ausserordentlich gut. Sie wurde von den Russen gebaut. Wir kommen rasch
vorwärts. Unterwegs begegnen wir einer riesigen Karavane von mindestens hundert Kamelen.
Nachmittags halten wir bei Strassenarbeitern an. Sie sind glücklich mit uns „tschutten“ zu
dürfen. Nach dem Gebet sind wir eingeladen den Abend bei ihnen zu verbringen. Bis spät in
die Nacht singen und musizieren sie. Auch wir müssen ein „Ständchen“ bringen und singen „vo

Luzern gäge Weggis zue“.















Kamelkaravane in Afghanistan


Freitag, 26.11.


Im Auftrag des Teams soll ich den Leuten als Dank für die Übernachtung 200 Afghani geben.
Ich habe kein Kleingeld, frage deshalb denjenigen der am besten Englisch spricht, ob er mir




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