Page 14 - Willy Blaser - CVReise
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Freitag, 19.11.


Heute ist also Sonntag. Da wir wegen den Checks sowieso auch den morgigen Tag noch in
Teheran verbringen müssen, beschliessen wir mit dem Bus einen Ausflug nach Esfahan zu
unternehmen. Bis zur Abfahrt des Busses um 18.00 Uhr, besichtigen wir die Innenstadt. Das
Zentrum gleicht mit seinen breiten Boulevards einer modernen Stadt. Der Verkehr ist aber
ungeheuer, noch schlimmer als in Istanbul. Beppu und ich besuchen in der Bank Melli den
Kronenschatz. Unter anderem ist dort der grösste ungeschliffene Diamant, der „Darja-e-Nur“

sowie der Juwelenglobus mit 51'366 Edelsteinen und 34 Kg Gold zu sehen. Ein junger Perser
schliesst sich uns an. Er mache dies jeden Freitag um im Gespräch mit Touristen sein Englisch
zu verbessern. Nun, mit Beni hat er sich vermutlich nicht viel verbessert! Als er ihn fragte:
„Whats the currency of your country?“ versteht Beni “carrosserie” und antwortet “Oh! We
have Citroen, Volvo, Opel…”. An diesem Nachmittag kriegen wir auch heraus, weshalb man
uns vor wenigen Tagen die Jasskarten wegnehmen wollte: die islamische Religion verbietet
das Kartenspielen!


Im Busbahnhof nach Esfahan finden wir das bisher dreckigste WC vor. Man steht regelrichtig

in der „Scheisse“! Überhaupt ist es mit den WC’s ein grosses Problem. Solange wir auf dem
Lande unterwegs sind ist es einfacher, aber in Städten… In dieser Hinsicht darf man wirklich
nicht heikel sein. Bis das letzte Schaf im Kofferraum des Busses verstaut ist dauert es noch
eine Weile, doch dann geht’s los.


Samstag, 20.11.


Um 02.00 Uhr morgens treffen wir in Esfahan ein. Etwas zu früh um Besichtigungen
durchzuführen! Es bleibt uns nichts anderes übrig als abzuwarten bis es hell wird und
schlürfen bis dahin Tee in einem Teehaus. Die Moscheen bilden in der aufgehenden Sonne
prachtvolle Motive. Die Shah-Moschee mit ihren beiden 28 Meter hohen Minaretten aus bunt
glasierten Mosaiksteinen ist die berühmteste. Am frühen Nachmittag fahren wir wieder nach
Teheran zurück.


Sonntag, 21.11.


Der Wettervorhersage zu entnehmen soll es demnächst im Elburus-Gebirge schneien. Die
Überquerung dieses Passes ist das letzte Hindernis, dass wir unbedingt „schaffen“ müssen um
nach Indien zu gelangen. Fritz ist plötzlich unheimlich pressiert und will unbedingt heute
weiterfahren. Ich weiss nicht was ihn dazu treibt. Vor der Abfahrt will er aber noch schnell auf

den Flughafen und ich muss ja auf die Bank. Um nicht wieder durch die „halbe“ Stadt zum
Campingplatz zurückfahren zu müssen, beschliessen wir 50 Kilometer ausserhalb von Teheran,






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