Page 32 - Willy Blaser - CVReise
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Sonntag, 2.1.


Die Guggithalermeisterschaft ist zu Ende. Beni hat minus Fr. 26.40. Morgen früh sollen wir in
Mombasa ankommen. Es wäre wieder einmal der 3. eines Monats: 3.11. – Unfall in Griechen-
land, 3.12. – Kriegsausbruch in Indien und nun der 3.1.! Mich nimmt es Wunder was heute
wieder passieren wird. Bei diesem Chaos im Hafen von Bombay würde es mich gar nicht
überraschen wenn unsere beiden Autos gar nicht auf dem Schiff wären!


Montag, 3.1.


Um 08.21 sichten wir Land. Die afrikanische Küste liegt vor uns. Wir sind fest davon überzeugt,
dass uns Alois und Beppu am Pier abholen. Gegen 10 Uhr fahren wir in den Hafen ein. Da sich
in der Nähe ein Campingplatz befinden soll, suchen wir verzweifelt nach Zelten. Beni ist ganz
ausser sich als er plötzlich eines unserer Zelte zu erkennen glaubt. Die Freude ist von kurzer

Dauer, denn alle Zelte sind ja in unserem Gepäck! Das Schiff legt an. Die Spannung steigt ins
unerträgliche. Wo sind denn Beppu und Alois? Haben sie sich verspätet? Inzwischen erledigen
wir die Pass- und Zollformalitäten. Die „Karanja“ wird noch für einige Tage hier ankern,
Passagiere mit Südafrikanischem Pass dürfen das Land jedoch aus politischen Gründen nicht
betreten. Mit grosser Erleichterung stellen wir fest, dass unsere Autos doch mitgekommen
sind. Dagegen fehlt ein Gepäckstück, ein Zelt. Das Wetter hatte ich mir freilich auch etwas

anders vorgestellt. Es regnet in Strömen. Von Beppu und Alois noch immer keine Spur! Wo
sind die denn nur? Wir ziehen in die Stadt. Für 4 $ führt uns ein Taxifahrer in die Simba Lodge,
eine billige Unterkunft.


Dienstag, 4.1.


In unserer Lodge herrschte die ganze Nacht ein ständiges Ein und Aus. Nicht verwunderlich,
wir sind in einem Stundenhotel abgestiegen! Die Abwesenheit unserer beiden Kollegen
beunruhigt uns sehr. Um Gewissheit zu erhalten gehen wir auf die Poste Restante. Tatsächlich,
unser Telegramm liegt noch vor! Sind also noch gar nicht hier! Diese werden aber sicher
demnächst ankommen müssen! Unsere Nachforschungen bei sämtlichen Schiffsagenten nach
der Ankunft eines Passagierschiffes von Karachi sind erfolglos. Es sei seit einem Monat kein
Schiff von dort angekommen und es werde in absehbarer Zeit auch keines erwartet! Dies
bereitet uns nun doch etwas Sorgen. Ob wohl etwas unvorgesehenes dazwischen gekommen

ist? Was machen wir falls die beiden in den nächsten Tagen wirklich nicht eintreffen? Auch
nicht angekommen sind unsere Carnets de Passage die Cox & Kings an die hiesige British-India
Vertretung senden wollte. Dies ist sehr ärgerlich, denn ohne diese können wir die Autos nicht
aus dem Zoll lösen. Den ganzen Morgen suchen wir auf der „Karanja“ nach unserem
vermissten Zelt. Es ist unauffindbar






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