Page 25 - Willy Blaser - Trekking zu den Ganges-Quellen
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die schlimmsten. Endlich ist es geschafft. Ich bin dermassen erschöpft, ich kann die Umgebung
gar nicht wahrnehmen. Das Zelt wird aufgestellt und kurz darauf verschwinde ich im
Schlafsack.
Der steile Aufstieg zur Tapovan-Wiese
Einigermassen von den Strapazen erholt, krieche ich aus dem Zelt wieder heraus. Wau, welch
ein grossartiges Panorama! Direkt vor uns die vier Gipfel des Baghirati-Massiv (6860 m) im
Abendlicht, gegenüber die gigantische Granit-Pyramide des Shivlings (6540 m), der Thron des
Gottes Shiva, rechts daneben der Meru (6660 m) mit seinen wild gezackten Gipfeln. Ein
Traum! Die Küchenmannschaft hat ihre Küche bei einem grossen Felsen aufgestellt. Gekocht
wird unter dem Felsen in einer kleinen Höhle. Eine grosse Herde von Steinböcken weidet
umweit unserer Zelte. Welch himmlische Ruhe hier oben herrscht. Sobald die Sonne untergeht
wird es sofort kalt. Wir sind immerhin auf 4400 m Höhe! Da gibt es nur eins: wir verschwinden
im Zelt. Sandesh gesellt sich zu uns. Wir lachen über die Strapazen des Tages. Er möchte auch
gerne wissen was eigentlich das Wort „verdami“ heisst, da ich dies beim Aufstieg angeblich
mehrmals ausgerufen haben soll! Auch mehrere Stunden nach unserer Ankunft weist mein
Puls noch immer 88 Schläge auf. Der Koch serviert das Nachtessen, Dal, Reis und Chapati, doch
ausser einer Suppe, etwas Tête de moine und Rohschinken bringe ich nichts herunter.
Vom Aufstieg total "geschafft"