Page 32 - Willy Blaser - Philippinen
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Marcos-Reichtum und die Schweiz
Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass mit dem damaligen Schweizer Bankgeheimnis,
Bankguthaben jeglicher Art als absolut vertraulich galten.
Das Gesamtvermögen des früheren Präsidenten der Philippinen, Ferdinand Marcos, einzu-
schätzen ist unmöglich. Dass Marcos auch Geld in verschiedenen Konten in der Schweiz ver-
steckt hatte, kann nicht verneint werden. Es gab sogar Philippinische Anwälte die behaup-
teten, dass sich der verschwundene, berühmte «Golden Buddha» von Roxas, sich im Zoll-
freilager in Zürich-Kloten befinden würde. Nachdem Marcos 1986 ins Exil nach Hawaii flie-
hen musste, wollte er durch seine Agenten einen Teil seines Vermögens bei der SKA ins
Ausland verschieben. Der Schweizerische Bundesrat ordnete daraufhin eine sofortige Ein-
frierung seines Kontos von damals 600 Mio USD.
Imelda und Ferdinand Marcos
Im Winter 1990 entschied das Bundesgericht in Lausanne die Gelder in die Philippinen auf
ein Sperrkonto zu überweisen. Die vom Bundesgericht verfügte Überweisung war jedoch an
die Auflage gebunden, dass die Philippinen vorerst in einem rechtsstaatlich fairen Verfah-
ren darüber urteilen müsse, ob das betreffende Vermögen Eigentum von Marcos sei oder
nicht. Nach 17 Jahren jahrelanger Rechtsstreitereien, der Kontostand belief sich nunmehr
auf 700 Mio USD, traf das Urteil aus Manila endlich ein, welches bestätigte, dass die Mar-
cos-Familie den rechtmässigen Erwerb dieses Einkommens nicht nachweisen konnte. Die
philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Aroyo sprach denn auch von einem Meilen-
stein in den langen Bemühungen ihres Volkes um Gerechtigkeit.
In einem bemerkenswerten Interview von 2013 mit Imelda Marcos behauptete die heutige
94 jährige ex-First Lady, dass sich im ihren Keller 6000 – 7000 To Gold befanden!