Page 29 - Willy Blaser - Philippinen

Philippinischen Nationalbank nach Pearl Harbor brachte, Nur zur Geschichte, es wurden da-

mals auch zwischen 14 – 17 Millionen Silberpesos in der Manila Bay entsorgt, damit diese
nicht in die Hände der Japaner fielen. Als Stützpunkt würde der Premierminister auch ein
Marinekreuzer zur Verfügung stellen, der vor Luzon in internationalen Gewässern im Süd-
chinesischen Meer Halt machen würde. Um einen internationalen Zwischenfall zu ver-
meiden, würde er auch keine militärische Einheit einsetzen. Da Marcos noch an der Macht
war, konnte Curtis nicht nach Manila gehen, weil er sonst verhaftet worden wäre. Seine
Männer müssen die Barren vom Fundort zum Strand bringen, wo Kommandos des U-Bootes

sie holen würden. Eine aufregende Aufgabe für Curtis, der sauer auf Marcos war und sich
mit einer solchen Aktion rächen wollte. Curtis wusste haargenau wo was Gold auf Corre-
gidor versteckt war. Er beschloss den Betonbunker unter der Crockett-Mörserstellung ins
Visier zu nehmen. Dieser war abseits der ausgetretenen Pfade für Touristen. Die US-Küsten-
wache hatte diese Mörserstellung 1901 errichtet. Unter einer Betonplatte dienten zwei sich
kreuzende Tunnel als Munitionsmagazin. Während der Verteidigung von Corregidor anfangs
1942, landeten die Japaner einen Volltreffer die Batterie Crockett. Die Kanone wurde in die
Luft gesprengt und der grösste Teil des Bunkers wurde zerstört.

Als die Insel wieder in den Besitz der Japaner fiel, sahen diese in der zerstörten Stellung
noch intakte, mit Beton ausgekleideten Tunnels, ein geeigneter Ort um dort ihre Gold-
barren unter einer dicken Betonplatte zu lagern. Als metallurgischer Chemiker dachte Cur-
tis, er könne mit einer verbesserten Form von Thermit ein manngrosses Loch durch die-se
Platte brennen. Thermit ist eine einfache Verbindung aus gleichen Teilen Aluminiumpulver
und Eisenoxidpulver. Sobald es sich entzündet, brennt es bei etwa 3.000 Grad Celsius. In

der Wüste von Nevada testete Curtis gewöhnliches Thermit auf einer 1,8 m dicken Beton-
platte. Er fügte weitere Zutaten hinzu, bis er eine Mischung hatte, die bei fast 5.000 Grad
Celsius brennen würde. Bei seinem Versuch brannte das Thermit durch die 1,8 m dicke Be-
tonplatte in vierzig Minuten und hinterliess ein Loch, das gross genug war, dass ein Mann
hindurchkriechen konnte. Curtis ging davon aus, dass zwei Männer genügen würden, um
das Gold hinunter an den Strand zu schaffen. Als Voraussetzungen für diese Kommando-
Aktion musste es eine mondlose Nacht mit Ebbe sein. Curtis kannte zwei, die für diesen Job
geeignet schienen. Beide hatten zusammen bei den Special Forces gedient. Curtis ging da-
von aus, dass sie diesen Job bewältigen könnten. Beide Männer mussten zuerst den Um-

gang mit dem verstärkten Thermit erlernen und sich körperlich stärken, damit sie mehrmals
die Schlucht hinauf und hinunter gehen konnten, um die Barren zum Strand zu schleppen.
Dafür hatte Curtis zwei robuste Rucksäcke hergestellt, um die Goldbarren zu tragen. Nach
einigen Wochen anstrengenden Trainings kamen Gary und Mike zu dem Schluss, dass sie
jeweils zwei Goldbarren gleichzeitig bewältigen könnten. Sie entschieden, dass zwei 11 Kg
Säcke Thermit ausreichen würden. Da es strengstens verboten ist Thermit in Flugzeugen zu

befördern, wurde die Curtis-Mischung in einem Diplomatenkoffer nach Manila gebracht.
Gary und Mike stellten alles zusammen, was sie für ein zweiwöchiges Leben auf einem
Stück Regenwald auf Corregidor brauchten, darunter Macheten, Nahrung, Moskitonetze,
Wasser, High-Tech-Schlafsäcke, Medikamente und Kobra-Gegengift.