Page 28 - Willy Blaser - Philippinen
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Sicherheit  am  Brückenstandort  wurde  von  zwei  Angehörigen  der  US-Spezialeinheiten,

        Freunden von McDougald, übernommen. McDougald teilte allen Beteiligten mit, dass sie
        auf  Wasser  gestossen  seien,  dass  das  Loch  überschwemmt  sei  und  dass  sie  das  Projekt
        aufgeben mussten. Laut Colonel Canson, Chef der Provinzpolizei in Rizal, wies er McDougald
        zwei Armee-Lastwagen für fünf Nächte vom 2. bis 6. Dezember von Mitternacht bis 6 Uhr
        zu. Anderen Quellen zufolge, waren auch mehrere Panzerwagen beteiligt. Augenzeugen be-
        haupten, die Lastwagen und Panzerwagen transportierten schwere Lasten von der Bonifa-
        cio-Brücke zum Fort Santiago, wo das Gold auf Lastkähne im Pasig River verladen wurde.

        Danach sprach sich herum, dass am Manila International Airport 325 Tonnen Gold gelagert
        waren. Was damit passierte ist nicht bekannt.


        Ausgrabungen auf Corregidor


        Nicht alle Ausgrabungen verliefen so erfolgreich. Wohl die wenigsten davon. So auch diese
        hier, die in einem Fiasko endete. Curtis zurück in den USA und arbeitet als Verkaufsleiter
        eines grossen Chevrolet-Händlers. In seiner Freizeit zu Hause studiert er die Schatzkarten
        und löst dabei viele der verschlüsselten Rätsel der Golden Lily-Karten die er damals nach
        Hause geschickt hatte.  Er überlegte, wie er beim nächsten Mal  vorgehen würde, falls es
        überhaupt  ein  nächstes  Mal  geben  würde.  Als  das  Telefon  eines  Tages  im  Jahr  1978

        klingelte, konnte er sein Glück kaum fassen. Ein Mann, den er kannte und dem er vertraute,
        bat Curtis sich zu einem privaten Treffen mit einem ausländischen Diplomaten zu treffen,
        dessen  Regierung  eine  geheime  Bergung  von  Kriegsgold  von  den  Philippinen  finanzieren
        würde. Das Rendez-vous fand in einem Hotel in Las Vegas statt, wo Curtis in direktem Kon-
        takt mit dem Premierminister stand. Es stellte sich heraus, dass man sogar bereit war ein U-
        Boot zur Verfügung zu stellen. Das Ganze unter der Voraussetzung, dass es ein top gehei-
        mes Projekt bleiben sollte. Der betreffende Premierminister schien gut über das Gesche-
        hen in den Philippinen und über Curtis bisherige Rolle informiert zu sein. Er wollte, dass


















                                                    Corregidor Island

        Curtis für ihn ein Ziel auswählte, welches für eine mitternächtliche Abholung mit einem U-

        Boot geeignet wäre. Curtis entschied sich für die Insel Corregidor, in der Bucht von Manila.
        Die Idee war nicht neu. So etwas geschah bereits in 1942 kurz vor der Kapitulation der Ame-
        rikaner in Corregidor, als  das amerikanisches U-Boot, die USS-Trout, sämtliches Gold der
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