Page 27 - Willy Blaser - Philippinen
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Bonifacio Brücke


        Mit Curtis aus dem Schatzrennen ausgeschieden, schenkten McDougald und der neue voll-
        wertige Partner Whittenburg ihre volle Aufmerksamkeit der Ausgrabung an der Bonifacio-
        Brücke. Im Jahr 1942 entstand diese Eisenbahnbrücke über dem Pasig River war beim ame-
        rikanischen Rückzug zerstört worden. Während der japanischen Besetzung wurde diese re-

        pariert wobei man auch unter einem der Betonbrückenpfeiler 340 Tonnen Goldbarren ver-
        steckt wurden. Ernie Whittenburg war mit der Leitung der Ausgrabung beauftragt. Es wäre


















                                                      Charles McDougald

        einfach gewesen von der Seite in das Gewölbe einzudringen. Was Curtis früher davon ab-
        gehalten hatte, war die angrenzende Autobahn. Etwaige Aushubarbeiten wären sofort auf-
        gefallen. Die Autobahn wurde seither umgeleitet. Die Baustelle konnte nun so bearbeitet
        werden,  so  wie  es  Curtis  geplant  hatte,  ohne  von  vorbeifahrendes  Auto  oder  LKW  oder
        sonst jemandem beobachtet werden. Hausbewohner die im Wege standen wurden umge-

        siedelt. Emanuel Soriano,  der Nationale Sicherheitsberater arrangierte die Genehmigung,
        ohne  Präsidentin  Aquino  einzubeziehen.  Um  schneller  voranzukommen,  sammelten  sie
        100.000 US-Dollar von Craig Nelson, einem kalifornischen Investor, dessen Geld in ein Bohr-
        gerät investiert wurde, um ein Loch mit einem Durchmesser von 182 cm bohren zu konnen.
        Bis zum 30. November waren sie schon 52 Meter unterhalb des Brückenpfeilers. Als Nelson
        an diesem Morgen vor Ort ankam um den Fortschritt zu überprüfen, traf er Projektleiter

        Ernie Whittenburg, in einem Zustand grosser Aufregung. „Ich berührte ein Japaner!“ schrie
        Whittenberg. Dies war ein Codesatz, der bedeutete, dass sie ihr Ziel, nämlich die Mosler-
        Safes  mit  340  Tonnen  Goldbarren  (damals  im  Wert  von  etwa  4,5  Milliarden  US-Dollar)
        erreicht hatten. Ernie Whittenburg erzählte, dass er, als er durch das Loch im Aufzug ging,
        zwei  davon  gesehen  und  berührt  habe  und  acht  Safes  sichtbar  waren.  Sor-iano,  sagte
        Nelson  hatte  den  Plan,  Armeelastwagen  einzusetzen,  um  das  Gold  nachts  abzutrans-
        portieren.  Aufgrund ihres  Gewichts  konnten im Aufzug  auf  einmal  nur 25 50-Kilo-Barren
        befördert werden und es waren mehr als sechstausend Stück. Soriano informierte sofort
        McDougald der in den USA war. Am nächsten Tag war dieser bereits in Manila. Soriano in-

        formierte McDougald über die Lage, wonach Soriano wohl Ernie Whittenberg missverstan-
        den haben musste. Als Nelson merkte, dass er belogen wurde, kehrte er zur Baustelle zu-
        rück,  um  sich  selbst  ein  Bild  davon  zu  machen.  Er durfte  nicht  eintreten,  obwohl  er  die
        Bohrinsel bezahlt hatte. Alle philippinischen Arbeiter wurden nach Hause geschickt, und die
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