Page 9 - Willy Blaser - CVReise
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hier. Engländer, ein Schweizer mit einem Migros-Wagen sowie eine ältere Französin mit einem
2 CV. Es ist wieder merklich kälter geworden. Da wir ja nicht bereits um 18.00 Uhr schlafen
gehen können, spielen wir bis spät in den Abend „Guggithaler“.

















Reisen gibt Hunger...


Montag, 8. November


Heute muss Beni mit der Reserve-Kupplungsscheibe und dem Wichtigsten, dem Carnet de
Passage für Beppu’s Wagen ankommen. Ohne dieses Papier können wir dieses Auto nicht
Zollfrei nach Iran und weiter nach Indien einführen. In Ankara begebe ich mich als erstes
sofort auf die Vertretung der American Express um den Verlust der Traveller Checks zu

melden. Leichter gesagt als gemacht. Nachdem man mich stundenlang von einer Bank zur
anderen weist, lande ich bei der Turkish Express Bank. Wie sich bei der Rückkehr zu unseren
Autos später herausstellte, befindet sich die Bank nur etwa 300 Meter von unserem Parkplatz
entfernt! Welch ein Papierkrieg! Wann, wie, wo? Man stellt mir den Ersatz der Checks in ein
paar Tagen in Aussicht, da wir aber schon morgen weiterfahren wollen, vereinbaren wir, dass
ich die Checks in Teheran abholen werde. Als ich zum Parkplatz zurück bin, ist nur noch Fritz
da, die anderen sind bereits weg. Treffpunkt: Flughafen. Dieser liegt ziemlich weit ausserhalb
von Ankara und hat einen so scheusslichen Namen, dass man ihn kaum aussprechen kann.
Fragt man die Leute nach dem Weg, zucken diese nur die Achseln. Wir sind als Erste am

Flughafen. Es ist überhaupt nichts los. Auch dem Postbeamten scheint es langweilig zu sein
und er zeigt uns im Postbüro seine Briefmarken. Wolfi, Beppu und Alois sind nun auch
angekommen und gemeinsam warten wir auf die Ankunft des Fluges 101 Zürich – Istanbul –
Ankara. Ich bin ziemlich aufgeregt. Da sind wir nun schon beinahe zwei Wochen unterwegs
und in wenigen Augenblicken soll der Beni hier ankommen! Das Flugzeug ist gelandet und die
Leute beginnen über die Treppe auszusteigen. Kaum übersehbar, Mister Kühne from

Switzerland ist auch dabei. Wie ihm wohl zumute ist? Es dauert noch eine Weile bis alle
Formalitäten erledigt sind und dann endlich erscheint er, strahlend und gewiss auch
erleichtert, dass wir da sind.








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