Page 6 - Willy Blaser - CVReise
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Mittwoch, 3.11.
Alois ist schon lange wach und kann es nicht lassen die anderen zu wecken! Einige Kilometer
vor Alexandroupoulis erreicht die Strasse die Küste. Das Meer leuchtet so schön blau,
eigentlich sollten wir hier anhalten. Wir haben angehalten, nicht für eine Stunde oder zwei,
nein für den ganzen Tag! Als Wolfi und ich die schöne Aussicht sehen, schauen wir während
der Fahrt kurz auf die Landkarte. Im gleichen Moment bremsen die vor uns fahrenden Beppu
und Fritz ab. Durch eine blitzschnelle Reaktion kann Wolfi den Wagen noch nach links reissen,
nicht genug um die Kollision zu vermeiden! Mit dem vorderen rechten Kotflügel touchieren
wir das Heck des vorderen Fahrzeuges. Das Auto mit Beppu und Fritz wird durch den Aufprall
eine kleine Böschung hinunter gestossen. Es sieht schlimm aus! Wir stehen da wir paralysiert!
Alois, der das Ganze von hinten mitbekommen hat schüttelt nur den Kopf und wiederholt
immer wieder, dass er auf keinen Fall zurückkehre und die Reise, wenn nötig per Autostop
fortsetze! Zum Glück ist niemanden verletzt. Einzig Wolfi hat einen kleinen Kratzer an der
Nase abbekommen. Unsere zwei Autos hat es schwer erwischt. Die vordere rechte
Aufhängung unseres Autos sowie die linke hintere von Beppu’s Wagen sind komplett
verbogen, die Bremsleitungen gerissen. Auch die Chassis haben ziemlich was abgekriegt.
Inzwischen ist auch die Polizei eingetroffen. Francesco, der Dorfgaragist, ist auch gleich
mitgekommen und meint lachend zu Alois: „Du nicht weinen, Auto kaputt, Du nicht kaputt!“
Da es sich um einen Selbstunfall handelt gibt es mit der Polizei keine Schwierigkeiten, dennoch
verfassen sie einen Rapport. Auf Ersatzteile zu warten würde zu lange dauern und mit nur
zwei Autos weiterzufahren wäre auch nicht ideal. Nach einiger Bedenkzeit entschliesst sich
Alois die Autos selber zu reparieren. Zuvorkommenderweise stellt ihm Francesco die
Werkstatt zur Verfügung. Fritz hilft tatkräftig mit. Die Autos müssen komplett ausgeräumt
werden. Wir stellen die beiden grossen Zelte auf. In der Zwischenzeit hat sich die Sonne
verzogen und es beginnt zu regnen. Wir müssen wiederum etwas einkaufen. Nach einer
Stunde herumfragen kann ich in der Stadt endlich ein englisches Pfund wechseln um
wenigstens Brot für das Abendessen einzukaufen. Auch hier ist es abends ziemlich kühl. Mit
grosser Mühe suchen wir dürres Olivenholz für das Lagerfeuer zusammen, gebrannt hat aber
anfänglich nur das Benzin…
Donnerstag, 4.11.
Die Sonne scheint wieder. Alois und Fritz sind wieder in der Garage, schon kommen sie mit
dem restlichen gerade gebogenen „Gestänge“ zurück. Unser „neuer Kotflügel“ hat eine
wunderschöne hellblaue Farbe bekommen. Ein richtiger Farbtupfer unserer sonst schon so
bunten Autos! Auch die Polizei kommt nochmals vorbei. Sie hat gestern vergessen nach dem
Namen von Woflis Mutter zu fragen! Mit der Polizei besucht uns auch Francesco. Dieser
staunt nur über die Fortschritte der Reparatur. „Wenn Wagen gut, Du kommen bei mir vorbei
zeigen“ meint er zu Alois. Für uns gilt es geduldig zu warten. Nach dem Morgenessen passiert