Page 24 - Willy Blaser - zu den 5 Schatzkammern des Grossen Schnees
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Mittagessen in Sinuva


Tag 06 – Sonntag, 3. Oktober


Tawa (1170 m) – Chirwa (1270 m)


Es hat diese Nacht stark geregnet. Alles ist nass im Zelt. Ich habe auch nicht gut geschlafen.
Mein Puls stand vier Stunden nach Ankunft noch immer auf 120. Ich habe zudem wieder
Verdaungsprobleme. Erstmals habe ich darauf verzichtet die Toilette aufzusuchen um zu
pinkeln. Ich habe dazu meine Mineralwasserflasche benützt und dabei wieder etwas gelernt.
Um nicht daneben zu pinkeln, war ich zu nahe an der Flasche dran was zu einem Überdruck
führte und alles verspritzte!


Heute ist eine kurze Etappe, zum gestrigen Ziel nach Chirwa. Die Träger sind darüber nicht
unglücklich. Wir starten um 08.30 Uhr. Der Weg ist etwas besser, doch wie immer ein
ständiges Auf und Ab. Ich bin mit Sherpa Purba voraus. Purba spricht nicht viel English, aber

wir können es gut miteinander. Er ist sehr dankbar, als ich ihm bei den Rasten Tee aus meiner
Mineralflasche reiche, in welche ich letzte Nacht gepinkelt hatte! Unterwegs vernehme ich
plötzlich Motorenlärm. Ein Flugzeug. Habe ich bereits Halluzinationen? Es ist eindeutig ein
Flugzeug. Dies kann eigentlich nur bedeuten, dass der Flugbetrieb nach Suketar aufgenommen
wurde. Ach, das wäre ja sensationell, wenn es wenigstens mit dem Rückflug klappen würde. In
einer kleinen Siedlung warten wir auf die anderen. Als diese eintreffen, fordert einer der
Träger 5000 Rupien Vorschuss um ein Händy zu kaufen. Lakpa jagt ihn schnurstracks zum
Teufel. Erneut muss die Last verteilt werden. Wir diskutieren noch eine Weile, ob es zukünftig

für Trekking im Kangchenjunga Gebiet nicht besser wäre die eigenen Träger aus Kathmandu
mitzunehmen. Auf diese Jungs ist ja kein Verlass.


Um 12.30 Uhr erreichen wir Chriwa. Eine steile Steintreppe führt ins Dorf hinunter. Es gibt
einige Gasthäuser und Läden mit Bier. Ein Viertelstunde weiter ist ein grosser Campingplatz


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