Page 20 - Willy Blaser - zu den 5 Schatzkammern des Grossen Schnees
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Bild oben: v.l.n.r: Sherpa Purba (Führer-Assistent), Lakpa Gyaljen Sherpa (Führer), Asoke Tamang „Aso“ (Koch)
Bild unten: und die beiden Träger, links "Little Lakpa" und sein Freund
Tag 04 – Freitag 1. Oktober
Taplejung (1820 m) – Mitlung (921 m)
Lakpa hat die Träger auf 09.00 Uhr ins Hotel bestellt. Der Abmarsch ist auf 10.00 Uhr
vorgesehen. Zum Frühstück gibt es Puri, Tee und Papadam, sehr dünne, knusprige fritierte
Fladen aus Linsenmehr. Bevor wir starten können, gibt es noch Einiges zu erledigen. Es gibt
Probleme mit dem Kocher. Dieser ist auf der Busfahrt beschädigt worden und muss
geschweisst werden. Ohne Strom kann die Reparatur aber nicht durchgeführt werden.
Niemand weiss wie lange der Stromausfall noch dauern wird. Wir brauchen auch Kerosen,
Lakpa findet jedoch vorerst keines, erst mit Beziehungen und zu einem Mehrpreis findet er
welches. Hey, was sind das hier für Zustände? Es gibt neue Probleme mit den Trägern. Zuerst
wollen diese einen Vorschuss von viertausend Rupien, eine halbe Stunde später sagen sie ab!
Lakpa bleibt nichts anderes übrig als zwei neue Träger zu suchen. Die Einhaltung unseres
Abmarschtermins kann unmöglich eingehalten werden, Ob wir jedoch zwei Stunden früher
oder später starten, dies spielt nun auch keine Rolle mehr, denn wir haben sonst schon zwei
Tage Rückstand auf die Marschtabelle. Heute sollten wir eigentlich schon in Sekhatum sein.
Währenddem Lakpa für neue Träger Ausschau hält, promeniere ich ein wenig durch den Ort.
Die Leute betreiben hier hauptsächlich Landwirtschaft. Das Gebiet ist berühmt durch seine
Kardamon-Plantagen, ein zwischen zwei bis drei Meter hohes Gewächs, dessen Samen ein
weitverbreitetes Gewürz in der asiatischen und arabischen Küche sind. Nepal kennt eine
Vielzahl von Volksgruppen. Die uns am bekanntesten sind die Sherpas, das Bergsteigervolk,
welches im Everestgebiet lebt. In Taplejung und Umgebung leben vor allem die Limbu. Weiter