Page 25 - Willy Blaser - zu den 5 Schatzkammern des Grossen Schnees
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mitten in Reisefelder gelegen. Sherpa Purba erscheint lange nicht mit meinem Rucksack,
etwas ärgerlich, denn ich hätte zu gerne meine nassen Kleider in der Sonne trocknen wollen.
Endlich sind die Träger angekommen. Aso begibt sich sofort in die Küche, während ich von der
Campinginfrastruktur profitiere um die stinkenden Kleider zu waschen.
Wir halten eine erste Lagebesprechung. Wir sind auf die Marschtabelle bereits dermassen in
Verzug, dass ich leider erkennen muss, dass beide Ziele, Pangpema und Oktang am oberen
Yalung-Gletscher, wo ich die Erinnerungstafel anbringen wollte, wohl nicht mehr drin liegen.
Ich muss mich entscheiden. Keine leichte Sache. Wir werden diesen zusammen in Ghunsa
treffen. Von dort habe ich nämlich die Möglichkeit über den Sinion-Pass (4400 m) auf die
Yalungseite des Kangchenzunga zu gelangen. Da wir wegen des unsicheren Rückfluges von
Suketar nach Biratnagar zudem mit einer erneuten Busfahrt rechnen müssen, sind wir uns
einig, dass es sicherheitshalber besser wäre zwei Tage früher in Taplejung zurück zu sein um
den fix gebuchten Flug Biratnagar – Kathmandu nicht zu verpassen. Lakpa meint wir könnten
den Akklimatisationstag in Ghunsa weglassen und damit einen Tag auf die Marschtabelle
gewinnen. Doch dies will ich nicht. Akklimatisationstage plant man nicht einfach so, diese
machen Sinn. Auf einen Akklimatisationstag zu verzichten und als unwichtig zu betrachten,
kann sich vielleicht später auf über 5000 Meter rächen. Manchmal frage ich mich, ob den
Führern eigentlich bewusst ist, dass sie mit Tieflandtrekker und nicht mit Sherpas unterwegs
sind.
Unterwegs nach Chirwa - Bild rechts: Hirsefeld