Page 1 - Willy Blaser - Philippinen
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Philippinen 2023


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        15. Juni 1991: Als es mittags stockdunkel wurde…

        Zum Vulkanausbruch des Mount Pinatubo vor 32 Jahren

        Die Eruption des Mount Pinatubo am 15, Juni 1991 war eine der gewaltigsten des 20. Jahr-
        hunderts. Mindestens 875 Menschen kamen ums Leben. Eine Viertelmillion Menschen ver-
        loren ihr Hab und Gut. Am schlimmsten betroffen wurde dabei der Stamm der Aetas, der an

        den Flanken des Vulkans lebte.















                      Bild links: Der Mount Arayat - Bild rechts: Mount Pinatubo bei Sonnenuntergang


        Ein Vulkan erwacht nach 600 Jahren
        Nach etwa einer Stunde Busfahrt auf dem North Luzon Expressway von Manila Richtung Nor-

        den, überragt auf der Höhe der Stadt San Fernando, ein schöner Vulkankegel die grasgrünen
        Reisfelder. «Schau mal, der Pinatubo!» bemerkt mein Reisebegleiter. Nein, dies ist der Mount
        Arayat  belehre ich ihn. Der Pinatubo befindet sich im Westen in den Zambales Bergen. Dieser
        ist jedoch so unauffällig, dass dazumal selbst die Bewohner in den umliegenden Gebieten gar
        nicht wussten, dass es sich um einen Vulkan handelte. Während 600 Jahren war er im tiefen
        Schlaf. Bis zum Juli 1990. Erste Anzeichen, liessen vermuten, dass der Berg aus seinem Koma
        erwachte. Nach einem starken Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala, fing der Berg
        zwei Wochen später an zu dampfen. Kleinere regelmässige vulkanische Aktivität folgten in

        den nächsten Monaten. Nachdem sich der tägliche Schwefeldioxid-Ausstoss im Mai 1991 ver-
        zehnfachte und sich schlagartig verringerte, befürchteten die Experten, dass das Ausgasen
        des Magmas blockiert war und es zu einem Druckanstieg in der Magmakammer führte. Da
        alle Anzeichen darauf hindeuteten, dass eine grosse Explosion unmittelbar bevorstand, war
        es die Aufgabe des Philippinischen Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) in
        Zusammenarbeit mit dem US Geological Survey, die Bevölkerung von der Ernsthaftigkeit ei-

        ner Eruption zu überzeugen und Evakuierungszonen zu definieren. Eine heikle  Aufgabe, denn
        eine falsche Warnung hätte zur Wirkungslosigkeit späterer Warnungen geführt und damit für
        Tausende den Tod bringen können. Vor dem Ausbruch wurden 60‘000 Menschen rund um
        den Vulkan in Sicherheit gebracht.

        Der «Schwarze Samstag»
        Angeles City: Es ist der 12. Juni, Philippinischer Unabhängigkeitstag. Der wolkenfreie Himmel
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