Page 5 - Willy Blaser - Philippinen
P. 5

sondern, dass  dieser wirklich existiert.  Rogelio  Roxas  lebte in Baguio und  war  von Beruf

        Schlosser. Er war ein passionierter Schatzsucher. Von seinem Ersparten kaufte er sich einen
        Metalldetektor. Im Laufe der Jahre kam Roxas zu der Überzeugung, dass Yamashita in Ba-
        guio einen grossen Schatz vergraben hatte. Als Mit-Gründer der Philippine Treasure Hunters
        Association bekam er viele weitere Infos, die seine Vermutung nur bestätigten. Eine dieser


















                                             ©Roxas -  Rogelio Roxas (Mitte)

        Personen war Eusebio Okuba, der als junger Mann als Dolmetscher für General Yamashita
        gedient hatte, als dieser in Baguio stationiert war. Okubo erzählte Roxas, wie General Ya-
        mashita eine grosse Menge von Gold und Silber in Holzkisten aus Manila nach Baguio trans-
        portierten und diese irgendwo in der Umgebung des Baguio-Krankenhauses versteckte. Ro-
        xas war davon überzeugt, dass rund um das Baguio-Krankenhaus ein grosser Schatz vergra-
        ben war, wusste aber nicht genau, wo er suchen sollte. Zusätzlich zu Okubo gewann Roxas

        wertvolle Erkenntnisse von Albert Fuchigami, dessen Vater ein japanischer Offizier im Zwei-
        ten Weltkrieg gewesen war. Fuchigami erzählte von einer Zeit, als sein Vater ihn zu einem
        Tunnel  hinter  dem  Baguio-Krankenhaus  mitgenommen  hatte,  und  erklärte  ihm,  wie  die
        Gleise und Handläufe des Tunnels für den Transport grosser Mengen Gold genutzt wurden.
        Vor  seinem  Tod  überreichte  ihm  Fuchigamis  Vater  eine  verschlüsselte  Karte  des  Schatz-
        komplexes. Jahrelang studierte Fuchigami die Schatzkarte seines Vaters und suchte heim-
        lich nach dem Eingang des Tunnels. Fuchigami war so verzweifelt darüber, dass er das Tun-
        nelsystem, das ihm sein Vater als Kind gezeigt hatte, nicht einmal mit einer Karte finden
        konnte. Aus lauter Wut und Frustration verbrannte er die Karte. Als seine Schwester von

        seinem Wutanfall erfuhr, wurde sie wütend, denn sie verstand, dass die Karte dazu gedacht
        war, als Spiegelbild gelesen zu werden, ein Detail, das sie ihrem Bruder mitgeteilt hätte,
        wenn sie gewusst hätte, dass er aktiv nach dem Schatz suchte.  Fuchigami rekonstruierte
        hastig die Karte aus dem Gedächtnis und stellte Roxas eine Kopie zur Verfügung. Für Roxas
        war es ein Puzzleteil, nach dem er schon lange gesucht hatte. Ein wertvoller Hinweis erhielt
        er auch vom Amerikaner John Ballinger, der während des Krieges in einer Guerillaeinheit in

        der Region gekämpft hatte. Ballinger hatte auch das japanische Schiff Huzi Maru fotogra-
        fiert, das sich als Lazarettschiff ausgab und nordwestlich von Manila in der Subic-Bay Kisten
        entlud. Er folgte den Japanern in die Berge und sah zu, wie sie die Kisten in einem Tunnel
        vergruben und den Eingang versiegelten. Ballinger’s Einheit wurde auch Zeuge, wie die Ja-
        paner schwere Kisten in ein Tunnelsystem in der Nähe des Krankenhauses Baguio verluden.
        Ballinger erzählte Roxas die Geschichte, fügte hinzu, dass sich der Eingang zum Tunnel in
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10