Page 6 - Willy Blaser - Philippinen
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der Nähe eines Betonbunkers befunden habe, der aus Aussenposten diente. Roxas machte
Bekanntschaft mit Ben Valmores. Als Letzterer in Baguio Roxas besuchte, übergab er ihm als
Unterstützung zu seinem Projekt, die Originalkarte des Versteckes (Bemerkung 1). Roxas
war mehr denn je davon überzeugt, dass in der Nähe des Baguio-Krankenhauses ein grosser
Schatz vergraben war. Auf den Philippinen erfordert die Gewinnung von Schätzen eine Ge-
nehmigung, in welcher die Regierung Anspruch auf 30 % der Funde einräumt. Da sich das
Krankenhaus sich auf öffentlichem Gelände befand und gut sichtbar war, war eine verde-
ckte Ausgrabung keine Option und folgte dem offiziellen Protokoll. Er hatte jedoch insofern
das Pech, dass seine Erlaubnis von Richter Pio Marcos, dem Onkel von Präsident Ferdinand
Marcos, erteilt wurde. Zusammen mit Albert Umali und einem Team der Treasure Hunters
Association (THAPI) starteten im Frühjahr 1970 mit den Ausgrabungen. Nach einer
mühsamen, siebenmona-tigen Ausgrabung, entdeckten sie verschiedene Artefakte, wie
japanische Bajonette, Ge-wehre und sogar ein menschliches Skelett in japanischer Uniform.
Bald erhielten sie Zugang zum Tunnelsystem, einschliesslich Gleisen und Seitentunneln. Der
Geruch verwester Körper war spürbar und sie unterbrachen die Arbeit, bis die beunruhigen-
Rogelio Roxas
Den Gase nachliessen. Bald entdeckten sie eine zehn Fuss dicke Betonplatte unter einer
Erdschicht. Sie gruben durch und entdeckten dann, fast ein Jahr nach dem sie zum ersten
Mal eine Schaufel in den Boden gestossen hatten, einen goldenen Buddha zusammen mit
vierundzwanzig kleinen Goldbarren, jeder zwei Zentimeter breit, fünf Zentimeter lang und
einen halben Zentimeter lang dick. In der Nähe fand Roxas in einer 3 x 9 Meter grossen
Kammer weiteres Gold, diesmal verpackt in Hunderten kleiner Holzkisten. Der Buddha
hatte einen eindeutig burmesischen Stil. Roxas war entschlossen, ihn so schnell wie möglich
aus der Kammer zu holen, aber selbst mit einer Gruppe starker junger Männer hatten sie
grosse Mühe. Roxas schätzte das Gewicht des goldenen Buddha auf eine Tonne und trans-
portierte diesen zu Zehnt unter erheblichen Schwierigkeiten zu sich nach Hause, wo er ihn
in ein Gästezimmer stellte und mit einer Decke zudeckte. So weit, so gut.
In den Tagen nach dem Fund kehrte Roxas zum Tunnel zurück und den Eingang zu sprengen
damit andere nicht in seine Fussstapfen treten konnten. Er war im Stillen zuversichtlich,
dass es noch mehr Gold zu entdecken gab. Er glaubte, dass das, was er entdeckt hatte, nur
die Spitze des Eisbergs war. Viele Schatzsucher, im Glauben den gesamten Schatz gefunden
zu haben, würden jetzt zufrieden nach Hause gehen. Roxas jedoch glaubte, dass der wahre
Schatz tatsächlich weiter unten, war. Roxas brauchte Zeit und Geld um fortzufahren, so ver-