Page 15 - Willy Blaser - Philippinen
P. 15
Tunnels deponiert wurde, gab es im Tunnel 8 eine Abschiedsparty zu der alle 175 Chef-
ingenieure von Golden Lily eingeladen waren. Diese sangen und tranken Sake auf das Wohl
ihres Kaisers Hirohito, währenddem die POW’s in die hinteren Kammern getrieben wurden,
wo sie von Soldaten mit Maschinengewehren bewacht wurden. Um Mitternacht erschien
auch General Yamashita. Nachdem sich der Prinz sich bei allen für ihre Arbeit bedankte, zog
er sich zum Tunneleingang zurück. Entgegen dem Befehl von Yamashita rief er auch sein
Prinz Tsuneyoski Takeda, gemannt „KImsu“
Schützling Ben zur Seite bevor dieser den Eingang mit Dynamit sprengte. Alle Arbeiter,
mitsamt den japanischen Ingenieuren wurden lebendig begraben! Das grausame Ereignis
blieb lange verschwiegen. Der Prinz hatte Ben’s Leben gerettet. Takeda war über diese
Exekution nicht erfreut. Er soll Ben erzählt haben, dass dies ein persönlicher Befehl vom
Kaiser Hirohito war, den er befolgen musste. Das Versteck sollte ein Geheimnis bleiben.
Kurze Zeit danach, musste Prinz Takeda aus krankheitsbedingten Gründen mit einem U-
Boot nach Japan gebracht werden. Bevor er abreiste, übergab er Valmores ein einge-
packter Stapel von Papier zur Aufbewahrung, den er bis zu seiner Rückkehr hinter seinem
Haus eingraben sollte. Valmores musste schwören dies niemanden zu verraten, keinem
Amerikaner, keinem Chinesen, keinem Japaner und keinem Guerilla. Valmores wusste da-
mals nicht, dass sich darin sämtliche 175 Schatzkarten befanden. Vor seiner Abreise sorgte
Prinz Takeda auch für die Zukunft von Valmores, sollte ihm auf der Überfahrt nach Japan
etwas zustossen. Beladen mit zwei Stahlkisten begeben sie sich eines Morgens zur Pingkian-
Brücke an der Strasse, die von Aritao nach Baguio führt. Auf einer Anhöhe, nur wenige Me-
ter vom Ufer des Fluss entfernt, stand ein riesiger Mangobaum. Soldaten hatten bereits
eine tiefe Grube unter dem Baum gegraben. Zwei grosse Stahlkisten wurden von fünf vor-
gespannten Carabaos in die Grube gezogen. Als beide Koffer in der Grube waren, wurden
die Deckel geöffnet und Prinz Takeda rief Ben herbei, um ihm zu zeigen, was darin war. Es
war mit lauter aus 75-Kilo-Barren geschnittenen Goldstücken gefüllt. Dies liesse sich so
leichter und ohne viel Aufmerksamkeit verkaufen, statt ganze Barren. Prinz Takeda sprach
Japanisch und sagte zu Ben: „Kurene sabisu dayo taksan taksan goruda, Neh?“ Frei über-
setzt: „Das gebe ich Ihnen für Ihre Dienste – jede Menge Gold, okay?“ Bevor sie die Kisten
schlossen, wurde diese mit Gift bestreut. Prinz Takeda instruierte Ben, er solle nach dem
Kriege alleine hierher zurückkommen. Beim Ausgraben der Grube müsse er jedoch Kerosin
über die Kisten giessen und das Pulver verbrennen. Bei offenem der Deckel solle er mehr